Mucken die Mücken bald?

Katzen und Hunde regnete es gestern Abend nach den schönen warmen Tagen wieder. Ob das bald wieder die Mücken auf den Plan ruft?

Mückenwetter?

Eine gegen Mücken allergische Blogleserin machte uns auf die Initiative “Mückenplage? Nein, danke!” am Ammersee aufmerksam: https://www.mueckenplage-nein-danke.de

Dort versucht man auf Anregung von fünf Gemeinderäten aus Schondorf, Eching und Dießen sowie einer Echinger Wirtin, per Unterschriftensammlung und Crowdfunding eine Überschwemmungsmückenbekämpfung mit BTI zu erwirken.

Wir erinnern uns: Auch Berg war nicht abgeneigt. Der Berger Gemeinderat lud den Mückenbekämpfungsexperten Matthias Galm ein, der dem Rat und den Zuhörern erläuterte, dass die Überschwemmungsmücke sich – anders als die Hausmücke – besonders schnell entwickle und besonders weit verbreite. Das natürliche Protein BTI müsse deshalb in einem eng umrissenen Zeitraum nach einer Überschwemmung flächendeckend ausgebracht werden. Matthias Galm ist Mitarbeiter der Firma Icybac GmbH, einer Unternehmenstochter der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur biologischen Stechmückenbekämpfung am Rhein.

Wir berichteten: Ob dies in dem gut 5 qkm großen Gebiet ohne Hubschrauber möglich sei, bezweifelten viele Räte. GR Reiser (BG), selbst Hubschrauberpilot, konnte daran nichts Schlimmes finden. GR Sewald (EUW) erklärte, dass die Renaturierung des Hochmoores ja durchaus gewollt sei, dass der Wald die Feuchtigkeit hier wie ein Schwamm aufsauge und es durchaus nicht damit getan sei, die Schleuse zu öffnen, weil ein Großteil des Wassers auch langsam über den Allmannshauser Höllgraben zum See hin absickere.
Auch wenn (man verzeihe den Kalauer) die Ratlosigkeit im Rat bei diesem Thema erhalten blieb: Zumindest wurde eine Begehung des Gebietes samt Bürgermeister, Harald Kalinke und dem Biologen Galm vereinbart, die zu einer Art “Machbarkeitsstudie” und einem Kostenvoranschlag führen sollte, auf Grund dessen man dann weiter entscheiden könne. Die Hoffnung stirbt zuletzt (nur die Mücken sind noch langlebiger).

Diese unverbindliche Begehung des – auf zwischen zehn und 200 Hektar geschätzten – Gebiets fand nun trotz mehrfacher Nachfrage seitens der Gemeinde nicht statt. Für eine – ziemlich kostspielige – Kartierung entschied man sich zunächst nicht.

Wie geht es Ihnen mit den Mücken?

Kommentieren (3)

  1. Mücken Geplagter
    6. Juni 2017 um 10:44

    Wann wird hier der Gemeinderat nun endlich aktiv? Schon seit 2016 wird eine Begehung zusammen mit Herrn Galm versprochen. Muss sich die Mückenplage von 2016 erst erneuern? Würde eine Unterschriften-Aktion nur für die Gemeinde Berg Sinn machen? Die obige Aktion ist ja eher auf den Ammersee ausgerichtet.

  2. quh
    6. Juni 2017 um 10:56

    Der Gemeinderat wurde doch aktiv – zu der Begehung kam es nicht, weil die Gemeinde es nicht wollte, sondern weil die Firma sich auf mehrfaches Nachfragen zunächst gar nicht gemeldet hatte und dann nur die kostspielige Kartierung angeboten hatte. Und die Kartierung allein ist noch keine Garantie für eine Genehmigung. Der BTI-Einsatz ist zudem – nicht nur unter den Gemienderatsmitgliedern – umstritten, auch wenn er in anderen Gebieten gut zu funktionieren scheint. Die Ammerseer Webseite ist sehr informativ.

  3. Mücken Geplagter
    6. Juni 2017 um 11:42

    Wieviel würde denn die Kartierung kosten? Kann die Gemeinde dafür nicht ein Budget zur Verfügung stellen, um erste Schritte einzuleiten? Ist dazu wirklich erst eine Unterschriftenaktion nötig?
    Interessante Kommentare auf der Ammersee-Website:
    https://www.mueckenplage-nein-danke.de/berg-nicht-bewohnbar-im-sommer/
    https://www.mueckenplage-nein-danke.de/unterstuetzer/kommentare-unserer-unterstuetzer/

    Hier hat die KABS übrigens einige Studien / Dissertationen zur Umweltverträglichkeit von BTI verlinkt: http://www.kabsev.de/1/1_7/1_7_0/1_7_0_3/index.php

    Möglicherweise keine komplett neutrale Zusammenstellung, aber doch ein Indiz dafür, dass der Einsatz von BTI mal zumindest erprobt werden könnte. So wie am Chiemsee, am Oberrhein etc.