Das Konzept der Mitfahrbänke, das bundesweit immer mehr Anhänger findet, ist einfach: An verkehrsreichen Stellen werden besonders gekennzeichnete Sitzbänke aufgestellt. Wer auf ihnen Platz genommen hat, möchte gern unentgeltlich mitgenommen werden.
Die Ausgestaltung ist vielfältig. Es gibt die Bänke für eine bestimmte Strecke (z.B. Murnau – Riegsee). Oder es gibt die Möglichkeit in Form von Autokennzeichen die Ziele anzuzeigen, wo man hinmöchte (Berg, Aufkirchen, Allmannshausen, Höhenrain, Bachausen). Vorbeifahrende Autofahrer können sich entscheiden, wen sie mitnehmen möchten. Es können auch besondere Plaketten für zertifizierte Autos ausgegeben werden, die bereit sind Mitfahrer aufzunehmen. Über die Haftpflicht sind die Mitfahrer versichert. In Murnau wurde das Projekt auf Initiative eines Künstlers gestartet, der mit Kindern auch gleich die Bänke selbst schnitzte.
Insbesondere für die vielgliederte Gemeinde Berg wäre dieses Konzept eine ideale Unterstützung des Nahverkehrs.
Die “selbstgeschnitzte” Murnauer Mitfahrbank zum Riegsee (Photo: Beuting)
Was ist eine Mitfahrbank? Es gibt sie unter anderem bereits …
…. aber auch in Miesbach (https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/greiling-ort377097/mitfahrbank-in-greiling-anhalter-ohne-daumen-7904744.html),
… naturgemäß in Erlangen (http://www.nordbayern.de/region/erlangen/zwei-mitfahrbanke-und-viele-nette-autofahrer-in-erlangen-1.5522917?rssPage=bm9yZGJheWVybi5kZQ==).
Es gibt sie schon in Niedersachsen (https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/alternative-nahverkehr-mehr-mobilitaet-6078665.html) …
…. und in Hessen (https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/alternative-nahverkehr-mehr-mobilitaet-6078665.html).
Bald auch nebenan in Gauting. Auf Antrag des Seniorenbeirates soll auch dort nach einem Beschluß des Verkehrsausschusses jetzt das Konzept “Mitfahrbank” erprobt werden.
Oft – wie hier am historischen Ort in Aufkirchen – finden sich für Bänke sogar Sponsoren
Gerade für die vielbefahrenen Staatsstraßen Kempfenhausen – Berg – Allmannshausen oder Berg – Aufkirchen – Höhenrain würde sich dieses Konzept anbieten. Teilweise wären sogar schon Bänke und Standorte vorhanden. Man müßte das Konzept eigentlich nur noch realisieren. Die QUH überlegt das Thema auf die Tagesordnung setzen. Was meinen Sie dazu?
Auch die alteinesessene ZEIT hat dem Phänomen bereits einen Artikel gewidmet. http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-02/mitfahrbank-land-mitfahrgelegenheit-pedelec
eine sinnvolle Idee. Es wäre schön, wenn dieses Konzept auch in unserer Gemeinde umgesetzt werden würde. Die einzelnen, auseinander liegenden Ortsteile und die vielen Autos, in denen oft der Fahrer allein sitzt, sprechen dafür.
Eigentlich gibt es das Konzept schon immer – Anhalter, Daumen hoch… das ganze jetzt offiziell von der Gemeinde umgesetzt… Aber ob es aber wirklich angenommen wird (von Fahrern + Mitfahrern), da habe ich starke Zweifel. Als Mitfahrer wäre mir das zu unsicher (im Sinne von: Ob/Wann jemand stehenbleibt? –> nur für Menschen mit viel Zeit). Als Fahrer hängt viel davon ab, wie gut einzusehen die Haltestellen sind (rechtzeitig den Mitfahrer sehen, entscheiden, anhalten – ohne dass der nachfolgende Verkehr im Heck klebt).
Probieren kann man es ja, kostet die Gemeinde vermutlich fast nichts. Sinnvoller und besser, weil planbar und sicherer (wer nimmt wen mit?) wäre aber ein Rufbus / Ruftaxi mit 24h Betrieb zu fairen Preisen. Zwischen Icking und Starnberg Nord. Mit App für Routenplanung / Bestellung / Tracking (und natürlich per Telefon für “Menschen ohne App”). Und ja, das kostet die Gemeinde Geld! Das kosten die Geister-Linienbusse aber sicher auch.