Lena und Lino tauchen ab


la vita-Moderator Thomas Ranzinger beim Tauchen mit Lena und Lino von Gartzen

Die Berger Lena und Lino von Gartzen sind passionierte Taucher. Die beiden machten von sich reden, als sie an der Aufklärung des Rätsels um das im Mittelmeer gefundene Flugzeugwrack des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry beteiligt waren. Lino betreibt auch die immer wieder interessante Homepage der Unterwasseralpinisten. Heute sind die beiden in einem Fernsehbeitrag zu sehen – einer von fünf Beiträgen des BR-Magazins la vita zum Thema “Winter im Fünf-Seen-Land” geht darum, warum die beiden so gerne im Winter tauchen gehen und was man in unserem See alles erforschen kann.

Auch wir stellten ihnen drei Fragen:

QUH: Lena und Lino, ihr beide seid heute im Fernsehen – Moderator Tobias Ranzinger ist mit euch tauchen gegangen. Was ist am Wintertauchen denn so verlockend, dass man bei dieser Kälte freiwillig ins Wasser geht?
Lena und Lino: Die anderen Möglichkeiten den See zu nutzen sind ja im Winter eher eingeschränkt. Im Winter ist die Sicht unter Wasser zum Tauchen am besten, wir haben dann Sichtweiten bis zu 20 Metern. Die Kälte im Winter hat aber noch einen Vorteil: Der See hat ab einer gewissen Tiefe auch im Sommer nur 4 Grad Wassertemperatur. Sich im Sommer bei 30 Grad seinen Wärmeanzug und Trockenanzug anzuziehen, um in die Tiefe des kalten Sees abzutauchen ist nicht wirklich verlockend.

QUH: Was war denn das Interessanteste, das ihr hier im See entdeckt habt?
Lena und Lino: Das kann man schwer sagen. Oft sind es kleine, unbedeutende Gegenstände, die von einer Zeit am Starnberger See berichten, von der Überwasser nichts mehr zu sehen ist. Das geht von alten Bierflaschen ehemaliger Brauereien bis hin zu Bootswracks. Auf eine andere Art interessant waren die Funde von Vermissten oder auch der Fund eines Torpedos, dessen Herkunft und Zweck in unserem See noch nicht ganz aufgeklärt ist. Seeschlachten gab‘s bei uns ja eher wenige, und die Spannungen zwischen Ost- und Westufer waren ja auch nie so eskaliert.

QUH: Die Steilwand hier in Unterallmannshausen zieht jedes Jahr viele Taucher an. Leider gibt es dort auch immer wieder – zum Teil tödliche – Unfälle. Es wurde schon die Forderung laut, das Tauchen dort ganz zu verbieten. Wie steht ihr dazu?
Lino: Letztendlich ist die Hauptursache für die Konzentration der Unfälle an der Steilwand aus meiner Sicht die Tatsache, dass fast alle Tauchgänge am Starnberger See an dieser Stelle stattfinden. Nach meinem Wissen über die Ursachen der Unfälle war meistens nicht die große Tiefe, die man an dieser Stelle des Sees schnell erreichen kann, der Grund dafür, sondern eine Verkettung von Fehlern oder Problemen, die auch an anderer Stelle des Sees hätten passieren können. Wie bei jeder Sportart kann es zu Unfällen kommen. Tauchen ist an sich kein gefährlicher Sport, wenn man sich an ein paar Grundregeln hält.
Die neuen Regelungen, die in Konsequenz für das Tauchen im See getroffen wurden, finde ich daher sehr gut und auch ausreichend. Sie entsprechen den Vorgaben und Empfehlungen der meisten Tauchverbände.
Der See, und natürlich auch die Steilwand bei Allmannshausen, ist eines der schönsten Tauchgebiete in Bayern, und man kommt man ja auch nicht auf die Idee, die Alpen generell für Bergsteiger zu sperren, obwohl es hier auch immer wieder mal Unfälle gibt.

QUH: Vielen Dank für das Gespräch!

Heute um 19 Uhr im Bayerischen Fernsehen: “Winter im Fünf-Seen-Land” (Wdhl. am 25.02. um 11.45 Uhr). Vgl. http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/lavita/winter-im-fuenf-seen-land-DID1298371586713/lavita-winter-im-fuenf-seen-land-tauchen-ID1298329091436.xml

Kommentieren (1)

  1. oskar maria graf
    24. Februar 2011 um 11:24

    Es muss mal gesagt werden … … dass die Gespräche der QUH mit Gemeindemitgliedern – natürlich neben der ständigen Beobachtung der Gemeindepolitik – zu den absoluten Highlights hier im QUH-Blog gehören. Mehr davon!