Hereinwehende Nachrichten: Berg beendet Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München bei der Windenergie

Die QUH hat es vor Jahren gefordert. Jetzt wird es politische Wirklichkeit. Jetzt tritt ein, was bei einer QUH-Veranstaltung im vorletzten Jahr schon einmal von den QUH-Mitgliedern gefordert und von der QUH-Fraktion auch im Gemeinderat immer vorgeschlagen wurde: Die Gemeinde Berg hat nach einem Beschluss des Gemeinderates die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München beendet. “Die Gemeinde Berg sieht es als erforderlich an, das Projekt “Windenergie in Berg” in der jetzigen Phase bis zum Bau der Anlagen enger an sich zu ziehen., heißt es in einer knappen offiziellen Mitteilung.


Die Berger Vision: Energie erzeugen und Geld verdienen mit vier Windrädern

Eine spätere erneute Zusammenarbeit wurde ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Momentan waren die Bedingungen für eine Zusammenarbeit aus Berger Sicht allerdings nicht sehr günstig.

Den Bericht über die QUH-Parteiversammlung, auf der es wörtlich hieß: “Kritik gab es von der “Basis” am Vorgehen der Gemeinde, sich bei der Partnersuche für die Investition ganz allein auf die Stadtwerke München zu verlassen. vom Oktober 2011 findet sich hier: /?p=2412/

Kommentieren (7)

  1. aviator
    14. Juni 2013 um 10:11

    Schon mal .. .. ein Schritt in die richtige Richtung. Nachdem im Münchner Merkur zu lesen war, daß die Gemeinde sämtliche Gutachten und Daten von den Stadtwerken bekommt, könnte man jetzt auch mal einen echten Vergleich der Windmessungen durchführen. Die Frage ist nur, ob das überhaupt gewünscht ist 😉

    Ob es zu dem Bau der Windräder überhaupt kommt, dürfte aber ohnehin fraglich sein. Die Politik wird wohl in den nächsten zwei Jahren die EEG-Notbremse ziehen müssen: http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article116987375/Regierung-treibt-die-Stromkosten-auf-Rekordwert.html

    Ach ja, das sagt das Ausland zu unserer “Energiewende”: http://www.economist.com/news/special-report/21579149-germanys-energiewende-bodes-ill-countrys-european-leadership-tilting-windmills

  2. gast
    17. Juni 2013 um 13:40

    Etwas mehr Erklärung bitte! Liebe QUH,

    kann mir bitte jemand erklären, was das genau bedeutet bzw. wo der Vorteil einer derartigen Vorgehensweise liegt?

    Was kann die Gemeinde Berg denn alleine (ohne SWM) besser als mit?

    Und warum läßt sich ein Investor, der bis vor kurzem noch Feuer und Flamme war, über 20 Mio EUR in vier Windräder zu versenken, so leicht abspeisen?

    Das alles klingt für mich sehr seltsam.

    Was genau erhofft man sich denn von einem derartigen Schritt und darf man fragen, welche Bedingungen aus Berger Sicht gegen eine weitere Zusammenarbeit gesprochen haben?

    Wäre schön, wenn mir als “dummem Bürger” das mal jemand näher erklären könnte.

    • aviator
      19. Juni 2013 um 22:47

      Da scheinen die QÜHe … … wohl nichts zu erfahren, und ich kenne die Hintergründe für das Zerwürfnis auch nicht. Was die Investitionen in “Erneuerbare Energien” betrifft, könnte aber das hier Beschriebene eine Rolle spielen:

      http://www.science-skeptical.de/energieerzeugung/solardachbetrug-und-burgerwindpleite/0010210

      Mit freundlichen Grüßen,

      M. Stock

    • quh
      19. Juni 2013 um 23:19

      Unbeantwortete Fragen Lieber “Gast”, allzugern würden wir dich nicht als “dummen”, sondern als “mündigen Büger” behandeln. Allerdings, was sollen wir machen: das Thema Windenergie wird – gegen unser Drängen und Fragen – immer noch hauptsächlich in der “nicht öffentlichen” Sitzung behandelt, über die uns per Gesetz jede Auskunft verboten ist. Man kann sich aber ausrechnen, dass nach so einer langen Zeit der Projektzusammenarbeit es jetzt an das Unterzeichnen der Verträge gegangen wäre und das diese offensichtlich nicht so gestaltet waren, dass man sie hätte unterzeichnen können. Ist aber nur eine reine Vermutung, weil man ja weiß, das Vertragsangelegenheiten in die nicht öffentliche Sitzung gehören.

      Und “alleine” kann die Gemeinde so etwas natürlich nicht, aber in so einem Fall könnte man sich ja nach geeigneten Beratern umsehen. Ist aber natürlich auch nur eine Vermutung.

    • gast
      21. Juni 2013 um 9:23

      David vs. Goliath Hallo QUH,

      das mag wohl sein, aber ich glaube nicht an die Geschichte, in der David den Goliath besiegt (oder zumindest ihm sagt wo’s lang geht). In der Geschäftswelt wedelt idR. immer noch der Hund mit dem Schwanz und nicht umgekehrt.

      M. E. müssen die SWM die Reißleine gezogen haben, denn was würde eine Aufkündigung der Zusammenarbeit seitens Berg schon groß bewirken? Wenn die SWM weiterhin am Bau festhielten, dann würden sie doch wohl sehr wahrscheinlich postwendend als alleiniger Investor auftreten. Das Vorranggebiet ist ja bereits ausgewiesen und da WKAs als “privilegierte Bauvorhaben” gelten, könnte Berg sich nicht dagegen wehren. Dies war doch exakt der Grund, mit dem BM Monn die Ausweisung des Vorranggebiets als alternativlos erklärt hat.

      Was also sollte die SWM daran hindern, als alleiniger Investor aufzutreten? Gibt es denn eine Regelung, nach der bei Scheitern der Allianz Berg-SWM erst einmal kein anderer Investor außer der Gemeinde selbst WKAs aufstellen darf?

      Könnte es nicht viel mehr der Fall sein, dass die SWM kalte Füße bekommen haben und erst mal den Ausgang der derzeit laufenden Klagen abwarten möchten? Oder ist der Grund evtl. in den Äußerungen von Herrn Seehofer bzgl. möglicher zukünftig einzuhaltender Höhen-/Abstandsregelungen zu suchen? Oder hat man evtl. erkannt, dass die WKAs doch nicht so viel Energie ernten wie versprochen (zumindest wenn man dem Aviator sowie den Kritikern Glauben schenken darf)?

      Leider wird auch hier der Bürger von der “Herrschenden Kaste” wieder mal im Unklaren gelassen, genau so, wie es in der Vergangenheit in Sachen Windkraft bereits des Öfteren der Fall war. Bitte nicht falsch verstehen, dies ist KEIN Vorwurf an die QUH!

  3. ammer
    21. Juni 2013 um 10:36

    Bei allem Respekt lieber Gast … … ist Ihr letzter Kommentar leider eine etwas wilde Verschwörungstheorie: Bei uns im Blog wäre nachzulesen gewesen, dass die Gemeinde Berg im letzten Jahr “die “Standortsicherungs- und auch die Pachtverträge” für die in den Staatsforsten geplanten Windräder in der letzten nichtöffentlichen Sitzung vom Rat genehmigt und mittlerweile sogar schon unterschrieben wurden.“. (vgl. unseren Bericht aus dem Gemeinderat vom Mai 2012: /?p=2085/ ). Die Gemeinde ist hier durchaus Herr des Verfahrens. Jetzt mehr denn je.

    • gast
      15. Dezember 2013 um 17:35

      Der Hund und sein Schwanz … in folgendem Artikel des Deutschlandfunks

      http://www.deutschlandfunk.de/energiewende-gegenwind-fuer-windkraftwerke-in-bayern.697.de.html?dram:article_id=271471

      steht endlich zu lesen, was viele schon lang vermuteten, in Berg aber offiziell wohl niemand öffentlich zugeben möchte. Nicht Berg hat die Zusammenarbeit mit den SWM aufgekündigt, so wie es die eigene Homepage Glauben machen möchte, sondern die SWM sind aus dem Berger Windkraftprojekt ausgestiegen:

      “Der ehemalige Kooperationspartner, die Münchner Stadtwerke, stiegen im Herbst aus dem Projekt aus und wollen sogar künftig in Bayern überhaupt nicht mehr in erneuerbare Energien investieren.”

      Also wedelt in Berg doch noch der Hund mit dem Schwanz und zumindest dieser Teil meiner Vermutung (s. o), die von Herrn Ammer als Verschwörungstheorie zurückgewiesen wurde, hat sich im Nachhinein nun doch bestätigt.