Wenn diese Kuh irgendwo steht…
dann kann einer nicht weit sein: Michael Friedinger, Kreisvorsitzender des Bundesverbands deutscher Milchviehhalter und gleichzeitig Mitglied im Arbeitskreis Hörner tragende Kühe.
Man muss in der Tat nicht lange suchen: Gemeinsam mit seinem Kollegen, dem Landwirt Herrmann Haberle aus Farchach, stellt er heute noch bis 16 Uhr im Rewe-Markt in Berg das neue Milchmarketingkonzept “Die faire Milch” vor.
Hermann Haberle und Michael Friedinger für “Die faire Milch”
Das Neue am Vermarktungskonzept für Die faire Milch ist das System: Die Milch wird nicht mehr von den Landwirten an die Molkerei verkauft, die die Produkte dann in den Handel bringt, sondern die Molkerei wird von einem Zusammenschluss der Landwirte, in diesem Fall der MVS (Milchvermarktung Süddeutschland, eine Tochter des BDM), für die Verarbeitung der Milch bezahlt. Die Produkte kommen dann über die MVS in den Handel.
So ist gewährleistet, dass der Landwirt für jeden Liter Trinkmilch 40 Cent bekommt – das gilt allerdings noch nicht für andere Milchprodukte. Die faire Milch wird bislang nur als H-Milch angeboten – und dies bislang auch nur von zwei Handelsketten. Aber es werden Verhandlungen geführt.
Die Milcherzeuger müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. So wird Wert gelegt auf Futtermittel ohne Einsatz von Gentechnik, auf einen niedrigen Kraftfutteranteil, auf bienenfreundliche Bewirtschaftung u.v.a.m.
Derzeit wird die faire Milch noch in Hessen verarbeitet, da in Bayern keine Molkerei gefunden werden konnte. Aber man ist optimistisch und hofft auf steigende Nachfrage, mehr Lieferanten und letztlich kürzere Wege.