Im Schlosspark stehen größere Veränderungen an – der Wald soll ausgedünnt und verjüngt werden, der Waldboden soll wieder Licht sehen, damit sich die Bäume an die Klimaveränderung anpassen können: Die widerstandsfähigen jungen Triebe werden sich durchsetzen. Während der Maßnahmen wird eine Umleitung für Fußgänger und Radfahrer im Park eingerichtet. Und am Ende kann man sogar Brennholz aus dem Schlosspark kaufen. Bauhofleiter Christian Pfab und 3. Bgm. Elke Link waren bei der Besichtigung und Information mit vor Ort. Der Wittelsbacher Ausgleichsfond informiert nun über die anstehenden Arbeiten:
Stefanie Helmschmied, Gärtnerin WAF Schloss- und Gartenverwaltung, Reinhold Terske, Gärtner WAF Schloss- und Gartenverwaltung, Christian Pfab, Bauhofleiter Gemeinde Berg, Peter Niggemeyer, Leiter WAF Forstdirektion, Jan Borsdorf, Vertreter des AELF, Jürgen Ehrhardt, Untere Naturschutzbehörde, Elke Link, 3. Bürgermeisterin (Quelle: WAF)
Der Wald rund um Schloss Berg soll klimafester werden.
Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF) ist Eigentümer der Waldflächen rund um Schloss Berg. Dieser Wald ist nicht nur wegen seiner Lage besonders. Er bietet auch Erholungsraum und ist ein Ort für Biodiversität. Um den verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden, wurde die Waldpflege über einen langen Zeitraum recht extensiv ausgeführt und hat sich besonders auf die Sicherung der Waldwege konzentriert.
Dieses Vorgehen stößt zunehmend an seine Grenzen: Auch in Berg macht sich der Klimawandel z.B. mit sommerlichen Wetterunbilden bemerkbar. Diese treffen auf einen hallenartigen Laubwald, dessen Stabilität solchen Herausforderungen nicht mehr gewachsen ist. Wer aktuell entlang des Parkweges läuft, kann die Folgen aus dem vergangenen Sommer gut beobachten. Die Fachleute der Forstdirektion des WAF wollen sicherstellen, dass sich der Schlosswald zukünftig als widerstandsfähiger Mischwald mit einer vielfältigen Struktur fortentwickeln kann. Nicht zuletzt ist dies ein Gebot der Verkehrssicherheit, die der WAF zusammen mit der Gemeinde Berg für die Waldbesucherinnen und -besucher verantwortet. Deshalb haben die WAF-Forstfachleute bei einem Ortstermin mit den Vertretern der maßgeblichen Behörden und der Vertreterin der Gemeinde Berg am vergangenen Mittwoch die Situation vor Ort begutachtet.
Der herbstliche Park – hier geht es bald zur Umleitung
Aspekte des Natur- und Artenschutzes, des Wald- und Bodenschutzes, der Wasserwirtschaft, des Denkmalschutzes sowie der Bedeutung für die Bürgerinnen und Bürger von Berg wurden dabei beleuchtet. Alle Beteiligten kamen in der Diskussion überein, dass eine Strukturverbesserung des Waldbestandes erforderlich ist, um das Ökosystem für die Zukunft „klimafitter“ zu machen und die Verkehrssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger weiterhin zu gewährleisten. Die Dritte Bürgermeisterin der Gemeinde Berg und Kreisrätin im Landkreis Starnberg Elke Link stellt fest: „Der Schlosspark hat für uns Bergerinnen und Berger nicht nur historischen Wert, sondern er dient auch das ganze Jahr lang als überregionales Ausflugsziel und Erholungsgebiet. Insofern begrüßen wir es sehr, wenn die Wege für Spaziergänge und Radtouren gesichert sind und der Wald nachhaltig gepflegt und verjüngt wird – selbstverständlich mit Rücksicht auf den Natur- und Denkmalschutz.“ Einig war man sich auch darüber, dass der WAF bei der Umsetzung der geplanten Waldpflege im Schlosswald schonend vorgehen wird.
Eine erste Waldpflegemaßnahme soll noch in diesem Jahr auf einer Teilfläche östlich des Parkweges erfolgen. Die Vorbereitungen laufen nach dem Ortstermin unmittelbar an und werden in den kommenden Tagen durch das Begutachten und Markieren der Entnahmebäume sichtbar. „Wenn die Witterung mitspielt, könnten die Arbeiten im November durchgeführt werden“ sagt Forstdirektor Peter Niggemeyer, Leiter der Forstdirektion des WAF. Er weist darauf hin, dass in dieser Zeit der Parkweg aus Sicherheitsgründen auf dem mittleren Teilstück nicht betreten werden kann. Man werde aber zusammen mit dem Bauhof der Gemeinde eine Alternativroute Richtung Votivkapelle ausweisen.
Das durch die Pflegemaßnahmen anfallende Holz soll möglichst an Käuferinnen und Käufer vor Ort vermarktet werden. An Brennholz Interessierte können sich direkt an Stefanie Helmschmied oder Reinhold Terske von der WAF Schloss- und Gartenverwaltung in Berg (sgv@waf-bayern.de) wenden.
Das Projekt im Schlosspark finde ich wirklich spannend, vor allem wie hier Klimaschutz und Verkehrssicherheit zusammengedacht werden. Als Flottenmanager in der Agrarbranche weiß ich, wie wichtig nachhaltige Maßnahmen in der Praxis sind – sei es im Waldmanagement oder bei der Wahl moderner Technologien wie Elektro-LKWs für den Transport. Die Verbindung von Umweltschutz und Effizienz ist in jedem Bereich ein großer Schritt nach vorne. Schön zu sehen, dass auch im Schlosswald langfristige, durchdachte Lösungen vorangetrieben werden, die sowohl der Natur als auch den Menschen vor Ort zugutekommen!