Der Berger Dorfplatz, an dem sich eindrucksvoll der Gestaltungswillen des alten Berger Gemeinderates in seiner ganzen “weitblickenden” (s.u.) Pracht zeigt, ist kurzzeitig etwas freundlicher geworden. Von ihren Plakaten lächeln die Gemeinderats-Kandidaten herab.
Von den Plakaten läßt sich einiges lernen. Heute: Die Kollegen von der EUW. Was heißt eigentlich EUW? – Die im Volksmund als “Einigkeit Höhenrain” bekannte Wählergruppe hat trotz aller Macht (stärkste Fraktion, Bürgermeister) eine Identitätskrise: Vor Jahren entfernte sie das Wörtchen “Höhenrain” aus ihrem Namen und nannte sich fortan …
Trotzdem kommen weiterhin die meisten Wähler aus der seefernen Gemeinde Höhenrain und gewählt wurden fast nur Gemeinderäte und Bürgermeister von dort.
Auch der Überraschungserfolg der QUH (“Quer – Unabhängig – Heimatverbunden”), die bei der Bürgermeisterwahl erstmals gegen die EUW antrat und im Gemeindeteil Berg auf Anhieb weit über 30% erreichte, zeigt im Namen Spuren. Jetzt wäre man lieber:
“Engagiert – Unabhängig – Weitblickend”. – Sehen wir uns die drei Wörtchen genauer an:
Das “Engagement” der Höhenrainer Wählergruppe ist offensichtlich. Es umfaßt alle Höhenrainer Belange. Das macht sich in der Gemeinde bemerkbar. Man vergleiche den Dorfplatz Aufkirchen/Höhenrain, den Fußballplatz Berg/Höhenrain, die Querungshilfen Kempfenhausen/Höhenrain, die Radwege Allmannshausen/Höhenrain.
Das Wort “Unabhängig” ist etwas zu hinterfragen, wenn man bedenkt, dass der nette Herr im Vordergrund das Plakat beherrscht, obwohl er gar nicht für den Gemeinderat kandidiert, sondern sich eigentlich für die CSU um einen Sitz im Kreistag bewirbt.
Und bei “weitblickend”, hüstel, naja, da dachten wir von der QUH erst “weitsichtig” gelesen zu haben und wollten schon amüsiert einen Optiker empfehlen, aber … ok, das war unser Fehler.
Aber es fällt noch mehr auf. Was ist aus der Spitzenkandidatin Frau Huber geworden?
Heidi Huber aus Bachhausen ist u.a. aktiv im Schützenverein. Die “Engagiert Unabhängingen Weitblicker” fanden sie politisch so engagiert, dass sie sie auf den sicheren Platz 2 für den Gemeinderat setzten. (vgl. EUW: http://www.einigkeit-berg.de/EUW_Newsletter_Dez2007.pdf ). Auf dem aktuellen Plakat der EUW hat ihren Platz allerdings Ludwig H. übernommen, der so weit blicken wollte, dass er im Gemeinderat allen Ernstes für eine Sternenwarte auf dem Mörserturm von Hrn. “Schwarzbauer” Genz stimmte. Frau Huber ist von der Liste verschwunden. Ein Ersatzkandidat musste nachrücken. Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert. Jetzt finden sich auf den vorderen 11 Plätzen der “Einigkeit” 10 weitblickende Männer. Was wurde aus Frau Huber? Eine Spitzenkandidatin verschwindet. SZ und Merkur übernehmen Sie!