Die Kindergartenstudie

Insgesamt 50 Arbeitstage haben Robert Hobelsberger und Stephan Mahlert von der Firma MUV-Consulting darauf verwendet, die Kinderbetreuung in Berg zu analysieren. Die Gemeinde Berg hatte diese Studie in Auftrag gegeben.


Die Entwicklung des Bedarfs an Betreuungsplätzen in Berg
(Mit freundlicher Genehmigung der MUC-Consulting)

Die QUH stellte der MUC selbst ein paar Fragen:

QUH: Herr Hobelsberger und Herr Mahlert, Sie haben der Kinderbetreuung in der Gemeinde Berg ein gutes Zeugnis ausgestellt. Können Sie die Eckpunkte kurz zusammenfassen?
MUC:
– Bei den Kinderkrippen fehlen ca. 25-30 Betreuungsplätze (gesetzlich), mindestens jedoch 12 weitere Plätze
– Bei den Kindergärten gibt es ca. 15 freie Betreuungsplätze
– Bei Mittagsbetreuung-/Hort gibt es einen Anstieg um ca. 30 weitere Plätze

Das bedeutet aber nicht, dass im Kindergarten eine Gruppe weniger bestehen wird, da sich die Kinder auf mehrere Jahrgänge und auf beide Einrichtungen verteilen.
Die Entwicklung der Mittags-/Hortplätze ist mit Vorsicht zu betrachten, da mit großer Wahrscheinlichkeit das Ganztagsschulenvorhaben der Staatsregierung hier anderer Lösungsansätze bedarf.
Zusammenfassend ist die Kinderbetreuungssituation als sehr positiv zu
bewerten, da mit der Errichtung von weiteren Kinderkrippen-Plätzen für jedes Berger Kind ein Betreuungsplatz zur Verfügung steht (Vollversorgung).

QUH: Haben Sie Handlungsanweisungen bzw. Empfehlungen für die Zukunft?
MUC: In der Studie sind diverse Empfehlungen aufgeführt. Das geht von den Öffnungszeiten bis zu Über-/Unterdeckung von Angeboten. Als allgemeine Handlungsanweisungen können wir nennen:
A) weiterhin den guten und offenen Dialog mit allen Einrichtungen, Trägern
und Elternbeiräten zu führen
B) den Ausbau von Krippenplätzen entlang der Betreuungsachse Berg Mitte bis Höhenrain zu gestalten.

QUH: Zahlen von KinderArt konnten noch nicht in Ihre Studie einfließen. Viele Eltern interessiert aber, wie sich KinderArt als Träger macht – können Sie dazu schon etwas aussagen?
MUC: Mit Übernahme der Einrichtungen von KinderArt wurden sofort die Planung und die zu erwartenden Defizite offengelegt, dadurch versprechen wir uns eine wesentliche Verbesserung in der Zusammenarbeit mit der Gemeinde sowie eine verbesserte Transparenz der Kosten. Wie es endgültig nach Beendigung des ersten Betreuungsjahres aussieht, werden wir dann sehen.

QUH: In Ihrer Studie ist zu lesen: “Ein gewisses Maß an Verwaltungsaufwand wird für die Gemeinde Berg immer bleiben, auch und erst Recht bei ausschließlich externen Trägern.” Würden Sie der Gemeinde empfehlen, wieder selbst die Trägerschaft zu übernehmen?
MUC: Nein, da eine Gemeindeeinrichtung aus unserer Erfahrung immer wesentlich kostenintensiver ist als Dritte. Allerdings sollte im Haushaltsplan eine 1/3-Stelle von der Verwaltung berücksichtigt werden, die eine akkurate Abrechnung sicherstellt und Hilfestellung bei der Zusammenarbeit der Einrichtungen und Träger gewährt und organisiert.

QUH: Haben Sie Ihrer Studie nur Zahlen zugrundegelegt oder wurde auch die Arbeit in den einzelnen Einrichtungen qualitativ beurteilt?
MUC: Wir haben jede Einrichtung besucht, mit den Leitungen Gespräche geführt, um detaillierte Aussagen zu der jeweiligen Einrichtung sowie deren Einschätzung der Betreuungssituation der kommenden Jahre zu bekommen. Die pädagogischen Konzepte sowie deren Umsetzung waren nicht Bestandteil der Studie.

QUH: Wir danken für die Auskünfte.

Was zieht die Gemeinde aus dieser Studie für Konsequenzen? Dazu Alexander Reil, geschäftsführender Beamter:
“Die Maßnahme der Gemeinde Berg konzentriert sich nun in erster Linie auf die Versorgung mit Krippenplätzen. Konkret ist das die Investitions-kostenförderung nach BayKiBiG für die diesbezüglichen Baumaßnahmen auf Gut Biberkor.
Weitere Maßnahmen sind darüber hinaus im organisatorischen Bereich angedacht, z.B. eine weitere Optimierung der m.E. sowieso schon sehr guten Zusammenarbeit zwischen den in der Gemeinde tätigen Trägern.
Umfangreiche Strategieüberlegungen machen letztlich erst Sinn, wenn wir ein Konzept hinsichtlich Art und Umfang der Ganztagesschule haben. Da reden wir aber definitiv nicht mehr von 2010.”