Im Gegensatz zur bildenden Kunst, in der moderne Werke kaum mehr jemanden aufregen – die “Ateliertage” in Berg gehören zu den großen Publikumsrennern – können zeitgenössische Bauwerke auf der Höhe der Zeit die Menschen immer noch zu Proteststürmen hinreißen. An diesem Wochenende gibt es Gelegenheit, eines der wirklich herausragenden Bauwerke Bayerns in Berg auch von innen zu besichtigen.
Kaum ein QUH-Blog-Artikel erregte in jüngerer Vergangenheit mehr hämische Kommentare als vor gut zwei Monaten unsere Vorstellung neuer Hausbauten in Berg ( http://quh-berg.de/neues-bauen-in-berg-1022558759/ ). Diese Woche gibt es Gelegenheit im Zuge der “Architektouren” ein von der Architektenkammer ausgewähltes Vorzeigeprojekt moderner Hausbaukunst in Berg auch von innen zu bestaunen.
Ein Vorzeigeprojekt der Architektenkammer Entwurf: Uta di Simone (München); Standort: Sibichhausen
Obgleich sich die Schönheit unserer Landschaft – entgegen anders lautenden Meinungen – in erster Linie nicht dem bäuerlichen Bauen, sondern vor allem den eklektizistischen Villenbauten des 19. Jahrhunderts verdankt, die selten im Bezug zum bayerischen Oberland standen, genießen moderne Villenprojekte heute nicht den besten Ruf. Jedes billige Fertighaus wird eher hingenommen als ein künstlerisch durchdachter Entwurf. Die Villa, die Uta di Simone für Berg geplant hat, hat 430 qm Nutzfläche, Wände aus Sichtbeton und als besonderen Hingucker im Inneren, einen kleinen, verglasten Lichhof, in dem sich auf wenigen Quadratmetern ein kleiner zen-artiger Garten mit zwei Bäumchen befindet.
Ein Zen-Garten im Haus in Berg
Das architektonische Kunstwerk kann heute Samstag (25.7.) von Fans und Skeptikern zwischen 14 und 16 Uhr, morgen Sonntag (26.7.) von 11 bis 13 Uhr ohne Voranmeldung besichtigt werden. Alle anderen von der Architektenkammer ausgewählten Vorzeigeprojekte kann man sich ansehen unter http://www.byak.de/start/architektur/architektouren.
Für Kinder und Jugendliche (unter 16) gibt es parallel einen Photowettbewerb der Architektenkammer: “Bei den Architektouren kannst Du Dir Gebäude und Freianlagen anschauen. Wir möchten wissen, was Dir dabei auffällt. Was Dir gefällt und vielleicht auch missfällt. Uns interessiert Deine Sichtweise und Dein Blickwinkel auf die Architektur! Darum freuen wir uns, wenn Du uns maximal drei Bilder zumailst. Eine Jury entscheidet über Buchpreise und die Veröffentlichung im Deutschen Architektenblatt.”
Letzter Abgabetag für den Wettbewerb : 1.7.2016 / Weitere Informationen und Mailadresse für die Fotos: matzig@byak.de
Weiter mit moderner Kunst geht es nächste Woche, wenn das neue ECHOLOT-Festival für zeitgenössische Musik in Berg/Kempfenhausen startet. Wir kommen darauf zurück.