Im Sprung (Foto: Andreas Huber)
Am kommenden Sonntag beginnt im persischen Kalender mit der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche das neue Jahr. Dieser Feiertag heißt “Norouz” – übersetzt der “neue Tag” – ein Wort, für das es fast so viele Schreibweisen gibt, wie das Jahr Tage hat. Diese Feier des Winterendes wird nicht nur im Iran, sondern u.a. auch in Afghanistan groß gefeiert.
Der Tisch mit den symbolischen Gegenständen
Schon mehrere Tage vor Norouz wird in den Häusern – ähnlich wie bei uns der Weihnachtsbaum – ein Tisch mit symbolischen Gegenständen (Haft Sin) aufgestellt. Sieben Gegenstände, die auf Farsi alle mit dem Buchstaben S beginnen, gehören unbedingt dazu: Die Hyazinthe, die den Frühling symbolisiert, Münzen für Wohlstand, gekeimter Weizen für eine gute Ernte, Malzpudding für Nahrung, Äpfel für Gesundheit, Mehlbeeren für die Saat des Lebens, Essig für Fröhlichkeit. Zusätzlich können noch Eier für Fruchtbarkeit, Kerze für Licht, Spiegel für Reinheit, Sumach für den Geschmack des Lebens mit auf den Tisch gestellt werden – und auch Goldfische – das Tierkreiszeichen Fische ist das letzte des zoroastrischen Jahres.
Einige Tage vor dem Neujahr wird dann das Feuerfest begangen, bei dem über das Feuer gesprungen wird.
“HAP” Donya Schraudenbach mit einigen ihrer Schützlinge
Die Bergerin Donya Schraudenbach, die selbst aus dem Iran stammt und als “HAP”, also Hauptansprechpartnerin, im Helferkreis engagiert ist, hat gestern für die afghanischen Bewohner der Zeltstadt und ihre Paten ein Feuerfest organisiert.
Gemeinsam kochen (Foto: Andreas Huber)
Mit afghanischen Mädchen und deutschen Frauen wurde geschnippelt, gebacken und gekocht. Diesmal stand freundlicherweise der katholische Pfarrsaal zur Verfügung, samt der tatkräftigen Unterstützung der wunderbaren Frau Schickhaus, die es sich nicht nehmen ließ, ebenfalls über die im Garten aufgestellten Feuerschalen zu springen. Auch der evangelische Pfarrer Habdank und der katholische Pfarrer Wandachowicz nahmen an der Feier teil.
Am Büffet (Foto: Andreas Huber)
Gemeinsam wurde gegessen und getrunken, und als die afghanischen Männer eine Gitarre zückten und ein Lied anstimmten, entdeckte Iradj Teymurian sogar ein paar Tränen in Donyas Augen …
Eine schöne Fortsetzung der kulinarischen Begegnungsreihe zwischen Deutschen und Asylbewerbern – bei der jeder vom anderen lernen kann.
Heute Abend findet übrigens die dritte Informationsveranstaltung der Gemeinde zum Thema “Asyl in Berg” statt. Sie beginnt um 20 Uhr im Gasthof Die Post in Aufkirchen.