Das 9. Bänkchen

Das neunte Bänkchen ist von einer eigenartigen Asymmetrie geprägt. Die besten öffentlichen Sitzgelegenheiten ähneln ja im Falle des Gelingens jenen Schildern, die man in amerikanischen Nationalparks findet, auf denen im Befehlston geschrieben steht: “Make Picture here!” Man findet sie an Aussichtspunkten, und sie markieren ziemlich exakt die Stelle, von der sich die bekannte Postkartenaussicht auf die umliegende Landschaft findet. Bei unserer heutigen Bank müsste es anders sein: Sie selbst, beziehungsweise die uralte Eiche hinter ihr, in deren Schatten sie steht, ist die eigentliche optische Sensation.

Ein Grundstück für eine Bank

Die Bank ist das einzige Bauwerk auf dem 800qm großen Grundstück, das nicht bebaut werden darf. Und das wird auch so bleiben: Unter dem früheren Berger Bürgermeister Wilhelm Gastl wurde hier die Baulinie verschoben und ein nahegelegenes Grundstück zu Baugrund gemacht – allerdings unter der Bedingung, dass die Grundstücksbesitzer die Wiese mit der Eiche darauf nicht bebauen. Seitdem gedeiht dieser Baum prächtig.

Blick auf SUVs und die evangelische Kirche

Der Blick von der Bank kann dem Blick auf die Bank nicht ganz das Wasser reichen. Zwar erhebt sich hinter parkenden SUVs stolz der Turm des Katharina-von-Bora-Hauses, des evangelischen Gemeindezentrums, aber – seien wir ehrlich – mit einem See, einem Tal oder den Bergen kann dies bei aller bescheidenen Schönheit nicht mithalten. Sitzt man auf der Bank, hat man die eigentliche Sensation im Rücken. Die Eiche, die zu den populärsten Bäumen der Gemeinde gehört, war schon einmal Thema eines QUH-Adventskalenders: https://quh-berg.de/das-1-baeumchen-die-eiche-mit-eigenem-grundstueck/

Die Bank im Sommer … verschwindend im Schatten der Eiche

Eine Bank für enttäuschte Gläubige, Eichenliebhaber und SUV-Parker.