Das 18. Bänkchen

Das 18. Bänkchen fällt wieder einmal in die wunderbare Kategorie “Menschheitsrätsel”. Wie um alles in der Welt ist diese Bank hier mitten an den Weg im Ebrachfilz gekommen? Wer hat sich schon einmal auf sie gesetzt? Was haben Menschen, die sich auf sie gesetzt haben, gedacht angesichts des Ausblicks, der sich von hier aus bietet?

Eine wenig genutzte Bank im Ebrachfilz

Unter Liebhabern des Bankenwesens fällt diese Bank auf halben Weg zwischen dem gefährlichen Abschnitt der Staatsstraße und dem verlassenen Forsthaus, das ebenfalls nie renoviert wird, unter die Rubrik ‘Geheimtipp’. Sie ist von schlichter Bauart, eine der südlichsten Bänke unserer Gemeinde und eine der verstecktesten. Das Moos zerrt kräftig an ihr. Die Aussicht ist minimal: Schon auf der anderen Wegseite bleibt der Blick in einem undurchdringlichen Waldstück hängen, über das es ebenfalls wenig zu sagen gibt. Noch nie hat sich hierher ein Sonnenstrahl verirrt. Nicht einmal ein besonders bemerkenswerter Baum steht an dieser Stelle am Rande des Filzes. Gegenüber am Wegesrand Unkraut. Pilze haben wir hier auch noch nie gefunden. Langsam reift die Erkennis: Dies ist eine seltene Bank, eine auf der man nicht nur nichts sehen kann, sondern tief in den Schlund des “Nichts an sich” blickt. Hier ist der Bankbesitzer ganz auf sich selbst geworfen. Kein Trost auf dieser Welt.

Ein seltener und kostbarer Anblick: “Das Nichts”

Eine Bank für Introvertierte, Nihilisten und Unkrautvernichter.