Viele der Wässerchen, die wir in unserem Kalender vorstellen, sind künstlich angelegt. Bei dem heutigen ist es eine philosophische Frage, ob es künstlich oder natürlich ist. Zumindest ist es nicht von Menschenhand angelegt, sondern von einem Tier, einem der vielen Berger Biber.
Der Biberdamm bei Farchach
Seit den Tagen von Fifi, dem ersten Berger Biber (https://quh-berg.de/gigantischer-schwarzbau-in-berg-entdeckt-6305740/ ), haben sich in Berg mehrere der nagenden Tiere angesiedelt … nicht immer zur Freude ihrer Nachbarn. Die Tiere haben keine natürlichen Feinde und sind streng geschützt. Bei einer Störung ihres Haus(bau-)friedens liegt sogar ein Straftatbestand vor. Unseren Berger Bibern – hier der aus Farchach – geht es wohl gut.
Biber sind wahrscheinlich deshalb so umstritten, weil ihnen erlaubt wird, was Menschen größtenteils verboten ist: Sie können einwandern, von wo sie wollen, ihre Burgen bauen, wo es ihnen gefällt, und Bäume fällen, wann immer ihnen danach ist.
Eines der kunstvollen Stauwehre in Farchach
In Berg gefällt es den Bibern – auch darin gleichen sie den Menschen – besonders gut. „Der Biber fängt an, überhand zu nehmen“, klagte im Frühjahr der Berger Bürgermeister Steigenberger. „Berg ist in meiner Arbeit schon überproportional vertreten“, gab in diesem Jahr der zuständige Biberberater Jürgen Slawisch zu, allerdings gibt es keine Ursache für eine “Entnanhme”. Zu kostbar sind die ökologischen Vorteile des Bibers, der ganz umsonst für eine Renaturierung der Bäche sorgt. Hier im Farchacher Bibersee haben sich bereits Fische angesiedelt.
Ohne den Biber gäbe es solche Naturidyllen in Berg nicht
Hier am Lüßbach würde eine rechtlich komplizierte “Entnahme” eh nichts bringen, da das Gebiet für den Nager so ideal geeignet ist, dass sich schnell wieder neue Tiere ansiedeln würden.
Vorne Biberbau, hinten Lüßbach
Ein Foto vom Berger Biber liegt uns nicht vor. Dafür gibt es ein Portrait von “Fifi” von 2015 …
“Fifi” bei der Gartengestaltung (Foto von 2015)
… und Filmaufnahmen des wenig scheuen Kollegen etwas weiter oben am Flusslauf, in einem kleinen Gartenteich am Oberen Lüßbach beim Nagen an den frischen Zweigen.