Links das Rad des Windkraftpioniers, in der Mitte Aufkirchen, rechts der Höhenzug der Wadlhauser Gräben
Jetzt haben alle 14 Gemeinden des Landkreises die Gebiete genannt, die den gemeinsam erarbeiteten Kriterien genügen und in denen man sich Windkraft vorstellen könnte. All diese Gebiete werden jetzt weiter geprüft. Kreisbaumeister Dr. Kühnel hat die “Hoffnung”, dass im Landkreis Platz für 8-10 Windenergieanlagen ist, glaubt aber, dass es “eine ganze Spur mehr” werden könnten.
Der Merkur hat eine Karte mit allen Gebieten veröffentlicht: http://www.merkur-online.de/lokales/landkreis-starnberg/windkraft-alle-gebiete-landkreis-bekannt-1473870.html
Vergrößert gibt es die Karte hier zum Download.
Die SZ schreibt dazu: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/landkreis-starnberg-wo-sich-windraeder-drehen-sollen-1.1180447
(Nachtrag: Jetzt findet sich auch bei der SZ eine Karte der Gebiete.)
Auf der Karte ist aus Berger Sicht mehreres bemerkenswert: Das Gebiet in den Wadlhauser Gräben ist im Norden etwas geschrumpft (als Zugeständnis gegenüber Neufahrn wurde der Kreis um Neufahrn offensichtlich auf einen Winkel von 75 Grad beschränkt; das in der Karte ausgewiesene Gebiet ist kleiner als das, das der Gemeinderat einst auf Anraten der Gutachter beschlossen hat. Und: Anders als in Leutstetten, wo der Wind laut einem Gutachten geringer als 5,9m/s weht, ist der Wind in den Wadlhauser Gräben – laut dieser Karte – höher als dieser Wert.
Glaube und Hoffnung Unser Kreisbaumeister ist wirklich ein kleiner Scherzkeks mit seinem Glauben, es könnten “eine ganz Spur mehr” Windräder werden. Schließlich lässt sich seine Hoffnung auf 8-10 Windräder bereits problemlos in der “verkleinerten” Berger Fläche erfüllen. Da gibt’s wohl noch einen gewissen Nachbesserungsbedarf für den wackeren Hobbyastronomen.
Landkreisplanung? Wenn man auf der Karte alle Flächen, die rot oder orange oder gelb (also wegen Naturschutz nicht möglich) oder die gestreift (also wegen Windarmut sinnlos) sind, abzieht, bleiben praktisch nur noch die Wadlhauser Gräben übrig! Schon mal aufgefallen? Und dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, dass diverse Flächen außerdem wegen Flugproblemen wegfallen können! Was soll denn das bitte für eine Landkreisplanung sein?! Jetzt wird das besondere Interesse an der Berger Fläche mit ca. 400 ha langsam ziemlich klar. Hier werden halt doch die “4 + x” Windräder (= Windpark mit 8 bis 14 Dingern) hinkommen. Wie soll’s denn auch anders sein? Das wird den Bürger aus Berg dann sicher auch sehr freuen, besonders wenn er aus Mörlbach oder Bachhausen kommt. So viel zum Monn’schen Versprechen.
Hund san´s scho So oder für den nicht Bayern, “Schlau und ein bisschen durchtrieben sind sie schon” könnte man es beschreiben, warum im Windatlas, veröffentlicht durch die bayerische Staatsregierung nur bis zu 5,4 m/s Wind im Schnitt in den Wadlhauser Gräben wehen, man möchte meinen die wissen es schon, auch wenn der Aviator doch Zweifel aufgibt.
Aber dann werden wir schlagartig eines Besseren belehrt und müssen erkennen, daß eine Architektenfirma, Hesselberger Architekten GmbH, auch in der Windvermehrung tätig ist, zumindest sagt ihr Plan das.
Mehr als 10% mehr Wind gegenüber der Staatsregierung – und schon rentiert sich das Gebiet, was will man da noch dagegen haben.
Da erinnern wir uns doch gerne, die wir in Aufkirchen waren letzte Woche, an Bgm. Monn als er sagte, “nur wer informiert ist, kann mitreden”. Blöd nur, daß Herr Monn auf seinem eigenen Windgutachten sitzt und es nicht rauslässt.
Ja Herrschaftzeiten, wer ist denn hier eigentlich überhaupt noch informiert oder bietet jemand noch mehr … Wind
Kasperltheater Informationen und Bürgermeister-Versprechen sind für die Gemeinderäte doch eh wurscht. Im Gemeinderat (ich habs schon beobachtet) läuft das so ab: Der Bürgermeister präsentiert die Aussage irgendeines Schwachverständigen, GR Ammer stellt seine kritische Frage (aber nicht zu kritisch, sonst schaut die Elke bös, die kennt sich nämlich aus, weil sie in den Wadlhauser Gräben spazieren war), dann darf Herr Haslbeck noch mal nachfragen, während Kaske von sauberer Energie träumt. Dann geht es zu Abstimmung: Der Bürgermeister frägt: “Seid ihr alle da?” … Und dann ists aus.
Schattenschlag 3 usf. Hier kommen, speziell für Herrn Kaske und alle energiebeflissenen Menschheitsretter, meine beiden Lieblingslinks:
http://www.konrad-fischer-info.de/
http://www.naeb.info/
Viel Spaß beim Lesen und Denken.
… und am Schluss war´s dann keiner Leider habe ich auf der Karte – Sachliche Teilnutzungspläne “Windkraft”, der Firma Hesselberger Architekten erst jetzt erkannt auf wessen Gutachten hin die Auswahl der Einschränkungen der möglichen Vorrangflächen erfolgte, bei welchen eigentlich nur die Wadlhauser Gräben übrig bleiben.
Die Firma Wind & Regen, Dr. Josef Guttenberger, Büro für technische
Meteorologie hat das Gutachten erstellt.
Auf Gutenberger´s Webpage: http://www.wind-sodar.de/
Pfad :-Wind; -Messungen, findet sich der einleitende Satz:
“Die beste Basis für eine Ertragsberechnung ist eine genügend lange und vor allem für den Standort repräsentative Winddatenreihe. Wir bieten dafür zwei Möglichkeiten an:
– Anemometermessung, Anemometer in mehreren Niveaus auf Mast.
– Sodar “
“Das Windprofil wird am sichersten mit einer Messung belegt.
Dazu brauchen Sie eine Messung mindestens bis in Nabenhöhe, am
besten bis zur oberen Blattspitze. Es gibt Masten mit über 100 m Höhe”
(in Aufkirchen hörten wir noch “das kann man an Hand von Vergleichsdaten hochrechnen”)
Das bedeutet, Herrn Guttenberger´s Firma müsste seit Oktober 2010 gemessen haben (Herr Sing /SWM erklärte, daß der Hauptertrag der WEA´s zwischen Oktober und März liegt), also mindestens mit einem 140m Mast oder eine 5mx5m Fläche im Bereich der möglichen 4 WEA´s belegend.
Es gab weder den Mast, noch eine belegte Fläche in dem Zeitraum.
So richtig komisch wird es aber wenn man sich die drei Vertikalprofile im pdf ansieht. http://www.wind-sodar.de/
Pfad :-Wind; -Messungen; -Download-Area; -Einzelblätter komplett; Seite 4von5; Vertikalprofile.
Hier sieht man nicht nur deutlich, daß es auch möglich ist, daß der Wind mit der Höhe abnehmen kann, sondern daß der Windzunahmefaktor, genau wie vom Aviator beschrieben, nicht so hoch ist um selbst die Daten des Energieatlases zu erreichen, geschweige denn die noch höheren Werte mit denen nun gerechnet wird. Außerdem war in Aufkirchen noch von 5,2-5,4 m/s die Rede.
Man könnte jetzt versucht sein zu denken, daß sich Herr Guttenberger selbst nicht an seine eigenen Vorgaben hält.
Oder man könnte Herrn Bgm. Monn fragen wie es eigentlich zu dem Gutachten kam und von wann bis wann Messreihen aufgestellt wurden. Auch warum in Aufkirchen noch von niedrigeren Werten als jetzt schon von mindestens 6 m/s gesprochen wurde, macht stutzig.
Vielleicht entwickelt sich Oberbayern durch die Energiewende gerade zu einem Starkwindland – auf dem Papier.
Aber nur weil jemand (Hesselberger) einen Plan erstellt, auf Grund eines nicht nachzuvollziehenden und schließlich auch nicht veröffentlichten Gutachtens (Guttenberg), weht noch lange kein Wind, der Gegenwind wird bei solchen Steilvorlagen aber auf jeden Fall mehr, da wir Bürger eben schon mitreden werden, auch wenn wir nicht informiert werden – Herr Monn.