Überwachen & Verhandeln – der MTV-Unternehmerstammtisch


Mit 120 Gästen gut besetzt – der 56. Unternehmerstammtisch im Seehotel Leoni

Ein weiteres Mal hat es sich bewährt, Christian Kalinkes Verbindungen zu vertrauen und auch zu MTV-Unternehmerstammtisch-Veranstaltungen zu gehen, deren Protagonisten nicht unbedingt dem breiteren Publikum bekannt sind.


Eckart Lutzeier, Christian Kalinke, Norbert Schranner (Foto: Höck)

Den Anfang machte Eckart Lutzeier, Fußballpräsidentenkollege (FC Fürstenfeldbruck) von Christian und Chef eines Facility Service sowie eines Sicherheitsdienstes mit 80 Festangestellten und 50 freien Mitarbeitern in Fürstenfeldbruck. Vom Türsteher zum Ordnungsdienst – Lutzeier erzählte aus der Praxis – von Akzeptanzproblemen (“Ein Security-Mitarbeiter soll möglichst fünf Fremdsprachen beherrschen und psychologische Grundkenntnisse besitzen – am besten für 18 Euro die Stunde”), von seinen Erfahrungen an der Tür, auf der Wies’n, auf Sport- und Politikveranstaltungen.

Uns Christian sorgte wie gewohnt schon im Vorprogramm für einige Lacher:

Frage aus dem Publikum: “Was braucht man dazu für eine Ausbildung?”
Christian: “Oh – vielleicht ist da jemand daran interessiert, sich der Sekte anzuschließen?”
Lutzeier: “Jetzt sind wir also eine Sekte???”

Lutzeier: “In Bruck gibt’s ja einen Swingerclub.”
Christian: “Ich weiß, ich weiß.” (Gelächter im Saal)

Lutzeier: “Wobei die Hell’s Angels ja ganz verträgliche Typen sind.”
Christian: “Ich hab mir ja jetzt auch eine Harley gekauft.”


Im Visier: Matthias Schranner in Leoni

Top-act des Abends im Seehotel Leoni war Matthias “Es gibt immer einen Sieger” Schranner – nach 17 Jahren hat er bei der Polizei (unter anderem war er sechs Jahre als langhaariger V-Mann in der Drogenszene) gekündigt, studiert und ist nun – mit dem Schranner Negotiation Institute (Sitz Zürich) – selbstständig als Verhandlungscoach (“Verhandlungen im Grenzbereich”) tätig und als Buchautor bekannt. Auch hier einige Highlights:

Frage: “Wie war das, als Sie bei der Polizei aufgehört haben?
Antwort: “Ich war 17 Jahre bei der Polizei – ich weiß nicht, ob Sie sich das vorstellen können, aber auch eine Geiselnahme ist immer das Gleiche.”

Frage: “Wie war das in der Zeit, als Sie undercover gearbeitet haben?”
Antwort: “Ich musste erst lernen, die Vorgänge zu erkennen – am Ende habe ich die Drogendealer sofort gesehen. Das Problem ist, ich sehe sie jetzt noch.”

Frage: “Wie konnten Sie – als verdeckter Ermittler – einfach abtauchen?”
Antwort: “Ich hatte vorher schon keinen Freundeskreis.”
und: “Meine Mutter wusste, dass ich bei der Polizei bin, aber nicht bei der Drogenfahndung. Sie hat immer gesagt, geh endlich zum Friseur, die werfen dich doch raus.”

Frage: “Wie verhandeln Sie mit Ihrer Frau?”
Antwort: “Schwierig.”

Frage: “Wie verkraftet man den Alltag im Untergrund?”
Antwort: “Was Sie vom Fernsehen oder vom Kino kennen, das habe ich erlebt. Aber man verliert das Unrechtsbewusstsein und wird selbst gewalttätig.”

Wie immer viel Wissenswertes und zugleich viel Unterhaltsames, nicht zu vergessen die vielen schönen kleinen Fettnäpfchen, in die Christian gerne tritt. Nächster Termin: Jessica Iwanson (Tanzpreis der Landeshauptstadt München 2010) zum Thema „Lust auf Tanzen“ am 14. Mai im Hotel Vier Jahreszeiten in Starnberg.