Den beinahe vollzählig anwesenden Gemeinderat erwarteten heute beinahe vollzählig besetzte Zuschauerreihen. Wichtige Entscheidungen standen an.
Doch der Reihe nach …
Ein Modell aus der Zeit des Planungsbeginns
… beziehungsweise NICHT, denn in Anbetracht der Wetterverhältnisse wurde TOP 9 vorgezogen – der vorstellende Planer, der mit der Änderung des Flächennutzungsplans/Bebauungsplans für den Bereich “Mörlbach-Kuglfeld” betraut war, hatte noch einen weiten Weg vor sich. Und die Anwohner und Mitarbeiter, die sich zur Sitzung eingefunden hatten, waren sicher nicht böse drum.
Konzise informierte der Planer von der Firma Steinbacher Consult über die Sachlage: Die Fa. Reiser Systemtechnik – wir berichteten – muss expandieren, eine Erweiterung der Höhenrainer Firma auf dem ehemaligen Möki-Grundstück wurde im November dem Gemeinderat vorgestellt. Gespräche mit den Anwohnern wurden frühzeitig geführt und die Ergebnisse auch dem Rat vorgestellt, der daraufhin um Optimierung der ursprünglichen Planung und entsprechende Änderung im Flächennutzungs- bzw. Bebauungsplan bat. Das ist nun geschehen – die Bebauung wurde insgesamt mehr in den Westen gerückt, die Gebäude im östlichen Bereich rückten ab von der Wohnbebauung und verlaufen nun nicht mehr parallel zur östlichen Grundstücksgrenze. GR Reiser hatte vor kurzem die Anwohner zu einer Vorstellung eingeladen. “Da wäre ich als Gemeinderat auch gerne dabei gewesen!”, monierte GR Streitberger, der ebenso wie GR Dr. Haslbeck nach der Einbeziehung der Mörlbacher Bürger fragte. Für Heiterkeit sorgt die Überlegung, ob die Mitarbeiter der Fa. Reiser wohl den ganzen Tag aus dem Fenster schauen würden – und damit ins Nachbarhaus. Mit einer Gegenstimme wurde die Aufstellung der Änderungen beschlossen. Die erste Gegenstimme seit gefühlt hundert Sitzungen!
Dann kamen wir an die Reihe – die QUH beantragte gemeinsam mit SPD/Parteifreie und den Grünen die Prüfung der Wirtschaftlichkeit einer Übernahme der Photovoltaikanlage auf den Carports vor dem Gelände des FSV Höhenrain und des TC Berg. Sollten keine gravierenden Gründe dagegensprechen, würden wir – Stichworte Leitbild, Vorbildfunktion, Energiekonzept – für eine Übernahme plädieren. Auch für den FSV wäre ein heißer Draht ins Rathaus sicherlich nicht unrecht. Riesengewinne stehen allerdings nicht zu erwarten – der jetzige Betreiber schrieb einst in unserem Blog selbst von Renditen von weit unter 5%. Mit einer Gegenstimme wurde unser Antrag auf Prüfung genehmigt.
Unterdessen war Postwirt Andi Gröber im Sitzungssaal eingetroffen – und er hatte Verstärkung mitgebracht: Schankkellner Hans und Lieblingsbedienung Hildegard. Was sollte da noch schiefgehen?
BGM Monn wies darauf hin, dass es zwar unüblich sei, dass Bauherren oder Architekten Planungen im Rat vorstellten – doch da es sich um einen Sonderbau handelte, wurde Andi Gröbers Architekt Walter Mayer nach vorne gebeten. “Der Charme der Post ist morbide geworden”, begann er seinen Vortrag und zählte auf:
Die Mängel: Die Haustechnik ist komplett zu erneuern, die Küche ist zu klein geworden, der (lediglich 1,90 m hohe) Kellerbereich ist nur über die Außentreppe zu erreichen, die Toiletten sind zu wenige.
Es bleiben: Der Gastraum nach Osten, der Saal, die Nord- Süd- und Westfassade im Wesentlichen.
Neuer Zugang in der Mitte
(Foto: Robert Wammetsberger, Elke Link war leider zu klein und kam nicht so weit hoch – danke Robert!)
Geändert werden: Der Zugang – ein prominenterer Eingang soll, wahrnehmbar vom öffentlichen Platz aus, das Lokal mittig erschließen.
Ab durch die Mitte (hier ist der westliche Eingang oben)
Die alte Gaststube wird ganz zu Küche und Servicebereich.
Der Wintergarten
Um den Wegfall des Gastbereichs zu kompensieren, ist eine wintergartenähnliche Konstruktion im Süden geplant.
Neue Sitzpätze mit Bergblick – dahinter Bar und Lounge
Die Unterkellerung soll – mit Aufzug – direkt zugänglich sein.
Büroräume hinter der Saalbühne
Der Saal wird nach Süden verlängert, hinter die jetzige Bühne sollen Büroräume kommen. Zusätzlich zu den jetzigen Toiletten wird nicht nur eine Behindertentoilette eingebaut, sondern auch eine WC-Anlage im Untergeschoss installiert. Die jetzigen Wohnungen werden durch Hotelzimmer ersetzt, das Dachgeschoss wird voll ausgebaut. Stellplätze – durch den neu geplanten Eingang fallen einige weg – könnten entlang des Kreuzwegs und auf der Westseite des Saals eingerichtet werden, so dass der Stellplatzsatzung Genüge geleistet werden kann.
Und die Pläne gingen noch weiter: “Der Platz soll als Platz erkennbar sein” – die reine Asphaltfläche am Marienplatz soll durch Grundstückstausch – da herrscht ein ziemliches Kuddelmuddel (BGM Monn führte aus, dass die Straße sowohl über Klostergrund wie über Gröber-Grund verlaufe – zu entwirrendes Kuddelmuddel) zu einem richtigen Platz werden. Aber das ist noch Vision.
Nach dem einstimmigen Beschluss gab es High five: Andi Gröber und Hans klatschten ab, Hildegard strahlte.
Aufkirchen. Leuchtet. (Höck. Fotografiert.)
Nach diesem langen Bericht wollen wir nur noch von der Gründung einer Aufkirchener Geheimgesellschaft erzählen. Sie tagt unter Ausschluss der Öffentlichkeit und nennt sich heimlich “Aufkirchen leuchtet”. Und reichte prompt einen Antrag ein. Das neue Bündnis beantragte anlässlich des Post-Umbaus eine Neugestaltung des “Ortszentrums Aufkirchen”. Die Formulierung wurde vom Bürgermeister flugs in “Neugestaltung Marienplatz” umgewandelt. Und wer sind die Sektierer von “Aufkirchen leuchtet”? Wir verraten’s: die Aufkirchener Brunnhuber, Hlavaty, Sokolowski. Wollen die jetzt etwa eine Mauer?