Eine Weihnachtsfeier der anderen Art verspricht am Wochenende unsere Lieblings-Spezialitäten-Spelunke im leider ansonsten verwaisten “Bräuhaus Schloss Berg”.
Der Bachmayr, den jeder nur als Dada kennt, und der es – ganz bayrischer Anarchist – als erster wagte, das Nichtrauchergebot für seine Pizzeria teilweise aufzuheben, feiert Weihnachten mit Bratwurst und Bullenreiten. Auf die Frage, wieso denn Bullenreiten, lächelt er nur verschmitzt und meint, im Stall in Bethlehem sei doch schießlich auch ein Ochse gestanden.
Ochse und Esel im Stall von Bethlehen, die in der Bibel nicht erwähnt werden, verkörpern laut einer Franz von Assisi zugeschreibenen Ur-Krippe von 1223 die Religionen Judentum und Islam. Der heilige Franz soll beim Bau seiner Krippe in Greccio gesagt haben: „Ich möchte in voller Wirklichkeit die Erinnerung an das Kind wachrufen, wie es in Bethlehem geboren wurde, und alle Mühsal, die es in seiner Kindheit erdulden musste. Ich möchte es mit meinen leiblichen Augen sehen, wie es war, in einer Krippe liegen und auf dem Heu schlafen, zwischen einem Ochsen und einem Esel.“ Und während dem Esel bei der Flucht nach Ägypten als Träger von Maria und Kind ja noch eine dramaturgische Bedeutung hat, ist über den Verbleib des biblischen Ochsen wenig bekannt. Und wie kamen wir jetzt darauf?
Ein mechanischer Artgenosse des biblischen Ochsen steht jedenfalls am Wochenende beim Dada in Berg bereit. Ein echter Bulle, das freut natürlich uns Qühe!
Außerdem: In der Post gastiert heute um 20 Uhr die “Fraunhofer Saitenmusik”, die seit 30 Jahren besteht und gleichsam fröhlich wie sakral ihre Saiten behämmert.