Gestern war es soweit: Mit der Anlieferung von neun Bäumen wurde die jahrelang geplante und – wir bleiben dabei – halbherzig misslungene Ortsdurchfahrt von Berg definitiv fertiggestellt. Die neun Bäume bilden jetzt eine Art Halballee und schaffen es glatt, sich zwischen den dominierenden Parkbuchten dezent im Hintergrund zu halten.
Die Anlieferung der Berger Halballee
Apropos “heimische Hölzer”, die die Gemeinde gerne vorschreibt: Gepflanzt wurden Bäume der Sorte “Corylus colurna”, Baum-Hasel, auch “Türkische Hasel” genannt, deren natürliches Verbreitungsgebiet von “Kleinasien über den Transkaukasus und den Kaukasus bis in den Himalaya” reicht. In Mitteleuropa kommt der robuste und schlanke Baum hauptsächlich als Straßenbaum vor. Die Nüsse sind essbar, aber im Vergleich zu anderen Nussarten nicht sonderlich wohlschmeckend.
Jetzt auch unter Baum-Haseln: kluge Fahrradfahrer auf doofem Gehweg
Auch wenn der Alleebau nicht unsere Hauptprofession ist: Zweifel haben wir an der geplanten experimentellen Koexistenz von Lampenmasten und Baumstämmen auf engstem Raum, die in Berg die bis zum Schluss konsequent und bis ins kleinste Detail die misslungene Planung der Ortsduchfahrt vollendet:
Baum an Lampe: Wer wird sich durchsetzen?
auf den Hund gekommen Die Robustheit ist der Markierungswut des Hundes geschuldet, ein solider
Planungsgrundsatz. Dass alle Pflanzen zum Licht hinstreben gehört ebenso
dazu. Mehr braucht es nicht für Berg.
Volker Cornelius, Berg
Jedem Baum seine Lampe! Ich denke, hier liegt ein Mißverständnis vor. Die enge Koexistenz der Lampe mit dem neu gepflanzen Baum ist von den verantwortlichen Planern so gewollt. Dadurch wird der Baum auch nachts bestrahlt, wächst deshalb schneller und kann somit rascher in einer Biogas-Anlage zu grünem Strom verarbeitet werden. Ein weiteres sinnvolles Vorzeigeprojekt regenerativer Energieerzeugung alla Berg.
Deshalb fordere ich: Jedem Baum seine Lampe!