Foto: © Ingo Wirth
Vor einer Woche bat einer der vielen “QUH-Gäste”, einem im Wald aufgeschnappten Gerücht nachzugehen. Er/Sie fragte:
“Freitagabend wurde von einem der wenigen deutschsprechenden Monteuren im Wald ( bei WKA 2 ) im Gespräch erwähnt, dass die Arbeiten beim Aufbau der Windräder dem Zeitplan so hinterherhinken, dass der vorgesehene Kostenrahmen ( 21 Mio ) u. U. nicht mehr eingehalten werden kann. Ist über die QUH evtl. vom Geschäftsführer oder dem gemeindlichen Aufsichtsrat der Bürgerwind GmbH & Co. KG hierzu eine Stellungnahme zu bekommen?”
Hier die Antwort aus dem Büro Sing:
“Die Behauptung als Ganzes ist nicht richtig. Richtig ist, dass es bei dem Aufbau des Betonturms am Standort 2 zu Verzögerungen gekommen ist. Diese sind insbesondere auf den Einsatz des fabrikneuen Kranes zurückzuführen, der noch äußerst viele Prüfungen benötigte und ein paar „Ersteinsatzschwächen“ hatte.
Da der Einsatz des fabrikneuen Krans schon relativ lang bekannt war, wurde
zwischen Aufbau des Betonturms und dem Weiterbau der Anlage mit dem größeren Kran ein großzügiger Puffer eingeplant.
Das heißt, dass der Gesamtterminplan davon nicht berührt ist. Der Kran für den Aufbau der Stahlturm- und Anlagenteile kann im vorgesehenen Zeitraum (Ende August/ Anfang September) mit den Arbeiten beginnen.
Der termingerechte Turmaufbau ist Sache des Unternehmers und hat somit keine Auswirkungen auf die Gesamtprojektkosten.”
Die in der Presse bekanntgemachte Baustellenführung, die am Freitag stattfindet, ist sehr begehrt. Heute wurde uns zugesagt, speziell für unsere Leser noch eine Führung im September zu machen, wenn der ganz große Kran aufgebaut wird bzw. steht. Wr geben den Termin rechtzeitig bekannt.
Terminverzögerung? Danke für die klare Antwort. Wir werden das Bauvorhaben weiterhin kritisch und aufmerksam begleiten .
Der Leserbrief im Merkur liest sich anders Der Leserbrief im Merkus liest sich viel negativer.
Das ist zwar nur unternehmerisches Risiko, aber die GR der Gemeinde Berg haben ja eine gute Million Risikokapital der Berger Bürger gestellt.
Das ist Eigenkapital, welches bei niedrigeren Renditen zuerst wegschmilzt.
Eine genaue Informationspolitik wäre da sehr angemessen.
http://gegenwind-starnberg.de/2015/08/probleme/
Offenbar ein Investor, der bereits jetzt Angst um seine Einlage hat. An dieses Gefühl wird er sich wohl gewöhnen müssen.
Vertragsstrafe Eine Vertragsstrafe gibt es ja wohl nur bei Verzögerungen von zwei Rädern daher werden im Zweifel auch nur zwei Türme rechtzeitig fertig. Der Investor kann aber unbesorgt sein, es gibt ja noch die Prospekthaftung und ein paar sehr unbedachte Äußerungen der Beteiligten. Die Zeit zu der sich Gerichte mit den Verlusten der Berger Windrädern befassen werden wird noch kommen.
Apropos Verluste Die Verluste sind bereits jetzt in den Nachbarlandkreisen zu sehen. Das Dachauer Windrad in Etzenhausen erwirtschaftete 2014 gut 3,8 Mio. kWh, prognostiziert waren mehr als 5 Mio. kWh. Die Volllaststunden betrugen 1225 VLS. In Fürstenfeldbruck, Sichtweite zu Dachau (20 km), werden zwar seit Einspeisungsbeginn die Erträge schöngeredet, jedoch niemals konkrete Zahlen präsentiert. Nur für November/Dezember 2014 liegen Stromerträge vor, nimmt man diese windstarken Monate als wirklich nur sehr groben Anhaltspunkt, ist bereits jetzt abzuschätzen, dass man von den prognostizierten 2000 Volllaststunden meilenweit entfernt ist. Aber das macht ja nichts, denn als Rechtfertigungsgrund wird mit Sicherheit wieder ein windschwaches Jahr angeführt werden!