Der neue Kreisel von Berg gestern im Rat: mit Krone statt Rad!
Ein seltenes Erfolgserlebnis gab es am Anfang der Gemeinderatssitzung für die CSU: Nach monatelangen Bemühungen und Protesten des Parteivorsitzenden ist es gelungen, den verwaisten roten (!) Roller in Kempfenhausen entfernen zu lassen. Er wurde im Bauhof untergebracht … vermeldete eingangs der Sitzung mit einem Schmunzeln auf den Lippen der Bürgermeister.
Dann die Nachfrage von GR Streitberger, was eigentlich mit dem Geld (immerhin 25.000 €) gemacht werde, das die BG beantragt habe, um gegen die Höhenrainer Mückenplage zu kämpfen. Dafür gebe es bislang keinerlei sinnvoll geplante Verwendung, antwortete der Bürgermeister, er sehe – nach Rücksprache mit den zuständigen Behörden – keinerlei realisierbare Möglichkeiten, dort mit chemischen Mittel (wie am Chiemseee) einzugreifen. Die QUH regte an, ob man nicht mit der Ansiedlung von Fischen dort etwas bewirken könne. Auch an Fledermäuse sei schon gedacht worden, antwortete die Regierungsseite. Nun ja … die Schützenvereine werden auch nicht helfen können.
Zum Dritten: GR Fink (EUW), der nach langer Krankheit herzlich wieder im Rat begrüßt wurde, bemerkte, dass einige der neuen Radfahrschilder im Wald falsch aufgestellt seien … da hat er offensichtlich recht. Und wir freuen uns, dass er wieder dabei ist.
Dann das einzige Thema von allgemeinem Interesse auf der schmalen Tagesordnung: Die Kreiselgestaltung. Der PUVE-Ausschuss hatte sich für den Entwurf von Ulrike Adldinger ausgesprochen, die im Kreisverkehr eine Königskrone (entworfen von Roman Wörndl) mit blauem Schriftband vorgeschlagen hatte.
Unser neuer Kreisel: Ulrike Adldinger / Roman Wörndl, Krone mit blauem Band
Der Gemeinderat folgte mit 13:6 Stimmen diesem Vorschlag. Gegen den Entwurf stimmten die ganze QUH und die halbe CSU. Letzterer hätte für die Feier von “unserem König” (GR Haslbeck) eine andere Krone besser gefallen (womit sie recht hatten). Die QUH favorisierte statt des Bekenntnisses zur untergegangenen Monarchie den Entwurf des Allmannshauser Künstlers Hans Panschar, der an gleicher Stelle ein “Gemeinderad” entworfen hatte: In seinem “Gemeinderad” hätten 14 Bauwerke aus den 14 Ortsteilen von Berg den Zusammenhalt unserer Flächengemeinde repräsentiert.
Nicht erfolgreich: Hans Panschar, Das Gemeinderad
Hans Panschars republikanischer Entwurf konnte sich gegen die Anhänger der güldenen Königskrone, die jener aus dem Berger Wappen gleichen soll, nicht durchsetzen. Aber auch mit der Krone wird die QUH leben können, trägt unser Wappentier auf dem QUH-Logo doch auch eine (schönere) Krone … wir verstehen die neue “Krone von Berg” einfach als permanente QUH-Werbung am Ortseingang.
Einen kleinen Rat wollen wir den Gewinnern des Gestaltungswettbewerbs jedoch auf den Weg geben: In ihrem Entwurf wird Ludwig II. mit den Worten zitiert: “Ein ewig Rätsel will ich mir und anderen bleiben”. Diesen Satz hat König Ludwig so nie geschrieben. Wenn sich die Gemeinde schon mit einer Krone, dem König und einem weisen Spruch schmücken will, dann sollte “King Lui” richtig zitiert werden. In Anlehnung an ein Schiller-Zitat aus dem Drama “Braut von Messina” (“Ein ewig Rätsel bleiben will ich mir; / Ich weiß genug, ich lebe dir!”) schrieb König Ludwig in einem Brief an Richard Wagner: “Ein ewiges Rätsel will ich bleiben mir und anderen” (Satzbau beachten!). Noch schöner, etwas künstlerischer und weniger “ewiger” Kalenderspruch wäre es allerdings, diesen Spruch ganz wegzulassen. Denk noch mal drüber nach, Roman.
Den Rest der Sitzung waren zwei einstimmig abgelehnte Bauanträge. Bei einem hatte der Rat sogar eine Ortsbesichtigung in Höhenrain vorgenommen.
Der Rat im Außenbereich
Die florierende Kunstgießerei, die auch solche Skulpturen gießt, wie sie in Kreisverkehren aufgestellt werden können, braucht für ihre bundesweiten Auftraggeber dringend eine größere Werkstatt. Wir hoffen, es gibt noch einen anderen Standort als den gestern beantragten im Biotop im Außenbereich.
Der Kreisel Vielleicht hätte man ihn einfach so lassen sollen wie er war, Dinge werden nicht zwangsläufig besser dadurch das man sie verändert.
Sehe ich auch so… außerdem wird die Krone doch mindestsens einmal im Jahr platt gemacht, wenn ein Autofahrer den Kreisel übersieht. Oder wird sie so stabil, dass es am Auto Totalschaden gibt?
Die Kreiselkrone … … wird extra – von Percha kommend – links auf dem Kreisverkehr platziert . Alle bisherigen Kreiselüberquerungen fanden auf der rechten Seite statt. Sicherheitstechnisch sind die Entwürfe mit dem Strassenverkehrsamt abgeklärt. Schade nur, dass die Diskussion, die sich hier jetzt entwickelt nicht im Vorfeld öffentlich geführt werden konnte.
Versunken Inzwischen trudeln auch die Berichte unserer Kollegen/innen von der Tagespresse ein. Der Merkur berichtet über die Kreiselentscheidung so: http://www.merkur-online.de/lokales/berg/goldene-krone-versinkt-kreisel-gras-1183053.html