Die Berger Oskar Maria Graf-Festtage gehen auf die Zielgerade. Morgen, Donnerstag, findet im Marstall die Vorführung des BR-Filmes “Ein Oskar für Bayern” von Andreas Ammer statt (19.30 / Eintritt frei); der Berger Fernsehproduzent Philipp Pröttel wird die Veranstaltung moderieren. NEU: Auch Jürgen Tonkel, der in dem Film auftritt, wird anwesend sein.
Am Samstag gibt es die (vorerst) letzte Führung von Katja Sebald durch das Berg von Oskar Graf (NEU: AUSGEBUCHT!) und am Sonntag die abschließende Matinee von Wowo Habdank über Grafs größten Erfolg, das “Bayerische Dekameron” (mit Weißwurstpause, Beginn 11 Uhr 30 / Eintritt 10 € / Restkarten). Von Donnerstag bis Sonntag gibt es auch zum letzten Mal Gelegenheit, die Ausstellung “Das Bier ist gut hier” über Oskar Maria Graf und Berg in der Galerie Wimmer zu besichtigen (Do-So 14-18 Uhr / Alte Brauerei Berg / Eintritt frei). Dann wird es das gewesen sein.
Wie alle bisherigen Veranstaltungen war auch die Lesung aus “zu einander gestellten Texten” von Oskar Maria Graf und Stephan Mair (dem “Assenhauser Steffe”) ein voller, ausverkaufter Erfolg. Der Landwirt und Hobbypoet Stephan Mair hat seiner Lesung ein persönliches, aber rebellisches Grußwort an OMG vorausgeschickt, das wir hier gerne veröffentlichen:
“Meine lieben Freunde und Gäste, lieber Oskar Maria Graf.
An deinem denkwürdigen 50. Todestag bist du ja nicht anwesend, oder doch? Da drüben über der Straße im Bronzestahl-Gewand sitzest du da und sinnierst vor dich hin, dein Querschädel hat Charakter.
Was dich damals bewegt hat, haben wir literarisch genossen, aber was würde dich heut im Kopfe umtreiben bei dieser Wohlstandsgesellschaft?
Würdest du auch jederzeit mit dem Handy in der Tasche spielend und mit den Autokolonnen mit Lack überzogen und PS-Gigantomanie durch die Landschaft jagen?
Oder würdest du gar ein Umweltrebell? – Wie zum Beispiel gegen Ausverkauf der Landschaft, den Landraub und Flächenfraß? Würdest du auch länger – unten bei den Containern – Flüchtlinge betreuen?
Lieber Oskar Maria, du großes Erzählertalent, sprech ich dir aus der Seele oder umgekehrt du mir? Bist du ein Rebell und ich eifre dir nach? – Das ist die Frage.
Aber lieber Oskar Maria heut feiern wir deinen Gedenktag und dürfen dich ehren mit unserem Saitenklang und ganz bescheiden mit den Assenhauser Geschichten.
Der Koni hat das Wort und wir den Klang, Auf geht’s!” –
Und dann begann Konrad Wipp – “umflort von der Farchner Saitenmusi” seine fulminante Lesung in den Räumen, in denen Oskar Maria Graf zur Schule ging. Gegen die anstürmenden Kirchenglocken, die manchen gelungenen Akzent setzten, kam Koni mit seiner ausdrucksstarken Stimme ebenso mühelos an, wie gegen die Hitze im überfüllten Saal. Nachdem er schnell noch Nachschub geholt hatte, gab es in der Pause auf der Wiese vom “dadabei”-Wirt Franz Bachmayr sogar genügend Weißwürste für alle.
Vielleicht liegt die Wahrheit über Oskar Maria Graf in der Weißwurst in der Pause versteckt?
Die Photos stammen von Jörn Kachelriess. Seine Bilder von allen bisherigen Veranstaltungen sowie die Hinweise auf alle noch kommenden finden sie wie immer unter unserer schönen Webseite: www.omg-berg.de