Als Gemeinderat Jonas Goerke (QUH) zur Präsentation des Konzeptes eines Jugendbeirates für die Gemeinde nach vorne schritt, machte er noch den Witz, dass es bei der kurzen Liste an Tagesordnungspunkten sicher eine lange Sitzung werde. Teils behielt er (wie immer) recht. Andererseits war die Tagesordnung so kurz, dass doch alle zum Champions-League-Remis der Bayern beinahe wieder daheim sein konnten.
Zunächst wurde mit leichter Hand verkündet, welche immensen Kosten man im “nicht-öffentlichen” Teil der letzten Sitzung beschlossen hatte (beschließen musste). Einerseits wurde ein Nachtragsangebot des Holzbauers für das Rathaus genehmigt, das die Kosten noch einmal steigen lässt; zum anderen (der weitaus größere Kostenfaktor) die nötige Anschaffung eines HLF 10 (Hilfsleistungslöschfahrzeugs) für die Feuerwehr von Allmannshausen genehmigt.
2x 90 Minuten: 3 Tagesordnungspunkte in Berg / 4 Tore in London /
Es folgten die beiden guten Nachrichten des Abends: Zum einen gab Bgm. Steigenberger, bekannt, dass in diesem Jahr zum vierten Mal die Leistugsschau “Berger Betriebe laden ein” wieder stattfinden kann (Termin 29. September). Die dritte BGMin Elke Link (QUH) verkündete, der Skateplatz sei fertig instandgesetzt. Es könne wieder gehalfpiped werden (ausführlicher Bericht folgt).
Das Berger Schmuckstück Skateplatz ist wieder voll in Betrieb
Anschließend fragt GR Andi Schuster (CSU) nach der neuen Straßenbeleuchtung, die ihm arg dunkel vorkomme. Der Bürgermeister erläuterte, dass die Straßenlaternen nur bis 22h mit 100% Leistung brennen, danach nur noch mit 50%, was man aber psychologisch kaum wahrnehme. Außerdem mahnte Schuster an, dass es in “der Ortschaft, wo man schnell durchfahren kann” ziemliche Schlaglöcher in der Wolfratshauser-/Staatsstraße gebe … der Bürgermeister versprach die Information weiterzugeben.
Noch eine Frage kam von GR Jonas Goerke (QUH), der sich nach seiner Weltreise mit den Worten “Ich bin der Neue!” vorstellte. Er wollte wissen, wie das Prozedere sei, wenn eine Hecke oder ein Zaun – so wie am Kapellenweg – offiziell als zu hoch eingestuft worden sei. Die Gemeinde gebe das ans Landratsamt weiter, so die Antwort. Es folge eine Anhörung, wenn diese nicht zum Ziel führe eine Rückbauanordnung bzw. die Anordnung von Zwangsgeld.
Wie lässt sich das Verbot solcher “Bauwerke” durchsetzen?
Dann rief Annatina Manninger (CSU) angesichts des Mülls am Badeplatz zur Ordnung. Die Verwaltung bestätigte, dass es dort zwei Mülltonne gebe. Außerdem sei die Badeinsel jetzt sicherheitstechnisch abgenommen (noch eine gute Nachricht) … die Fußballfans sahen die Aussichten auf das Viertelfinale langsam schwinden.
Erfreulich kurz und konzentriert folgte die Präsentation der Idee zur Realisierung eines Jugendbeirates durch den Berger Jugendbeauftragten Jonas Goerke (QUH), Verena Machnik (Grüne), Andrea Galloth (SPD) und Maria Wendisch (Bürgerbeteiligung). Es ist laut Jonas ein “großes Projekt, das sehr klein anfangen soll”. Das überparteiliche Orga-Team hatte einen 5-Stufen Fahrplan entwickelt, wie das Interesse an einem Jugendbeirat – wie er in Starnberg oder Krailling existiert – ermittelt und dann gegebenenfalls realisiert werden soll.
- Anschreiben der 781 Jugendlichen zwischen 12 und 20 in Berg
- erstes Kennenlernen im Rathaus (4. Juli)
- gemeinsame Exkursion zum Landtag
- ein Planspiel zur Demokratie (mit Referent) inklusive Auswertung
- Wahl 2025 / der Beirat wäre für den Gemeinderat antragsberechtig, Sprachrohr wäre der Jugendbeauftragte (derzeit Jonas Goercke)
Alle Fraktionen begrüßten das Projekt. Lediglich die eine Hälfte der anwesenden EUW-Gemeinderäte lehnte es ab.
Dann die einzig wirkliche Entscheidung der Sitzung. Entgegen des Vorschlags der Verwaltung wurde ein Ersatzbau für ein kleines Häuschen in Höhenrain (Außenbereich) genehmigt, obwohl es etwas höher werden wird als das derzeit existierende Gebäude.
Darf neu errichtet werden – kleines Wohnhaus in Höhenrain
Der Gemeinderat stimmte ebenso einstimmig für das neue Gebäude wie für den Umbau des Sportplatzes im Gymnasium Kempfenhausen, wo aus dem Allwetterplatz zwei turnierfähige Beach-Volleyball-Plätze entstehen sollen. Auf Nachfrage von GR Andy Ammer (QUH) bestätigte der Direktor, dass man mittelfristig auch versuche, das “identitätsstiftende” Tor wieder aufzubauen. Ein Projekt, das derzeit offenbar noch auf rechtliche Probleme stößt und leider nicht denkmalgeschützt gewesen sei.
Und kurz vor 9 gab es dann noch eine letzte gute Nachrich: Der Ökumenische Altenpflegeverein braucht statt der genehmigten 45.000 € nur einen Zuschuss von 33.000 €. Abschluss zum Anpfiff.