And the winner is: Lucie Plaschka

Seit über 15 Jahren vergibt die QUH unter Berger Künstlerinnen und Künstlern den Preis der Ateliertage – der allerdings traditionell nur aus einem warmen Händedruck von Elke Link besteht. Wie uns mehrfach versichert wurde, freuten sich die bisherigen Preisträger dennoch immer sehr über die Anerkennung. In diesem Jahr ist es Lucie Plaschka.

 

Lucie Plaschka und Elke Link bei der Preisübergabe

Lucie Plaschka überzeugte wieder mit ihrer filigranen und witzigen Umsetzung des Themas der Ateliertage – in diesem Jahr “Restlicht”. Das sei ein technischer Terminus aus der Fotografie und dem Militär, erzählt Lucie. Ihr habe der Begriff “Dämmerung” besser gefallen. Und da sie vor Kurzem aus einem Theaterfundus eine Menge Schnurrbärte aus Echthaar, geknüpft auf Tüll, geschenkt bekam, machte sie kurzerhand Nachtfalter daraus, die nun auf ihren Bildern zart durch das Restlicht, pardon, die Dämmerung flattern. Dazu hat sie noch eine Menge weiterer Insekten  gezeichnet oder auf andere Art gefertigt. Der Preis war längst überfällig – wir gratulieren der Grande Dame der Berger Kunstszene!

 

Ein Plaschkascher Nachtfalter in der Dämmerung

Eine ganz andere Herangehensweise an das diesjährige Motto fand Dazze Kammerl aus Farchach. Er, der sonst filigranste Konstrukte bastelt, Gesammeltes geduldig aufreiht, ein wahrer Kunstfrickler ist und aber auch malt, überrascht diesmal mit KI-Bildern. Natürlich musste er dabei auch frickeln, beziehungsweise “prompten”, wie wir heute aufgeklärt wurden. Selbstverständlich spielt das Restlicht eine  Rolle, aber wie kommt der Tiger in den Wald? Der Kohl zum Saxofon? Die Flammen in die Haare? Dazze Kammerl phantasievoll wie immer, aber trotzdem mal ganz anders …

 

Dazze Kammerl und KI

Cornelia Hesse hat sich in ihrem Atelier in der Oberlandstraße auch mit KI beschäftigt. Augenzwinkernd hat sie eine “Dream Machine” geschaffen, um die Betrachter auf Knopfdruck zu entspannen. In der Bedienungsanleitung heißt es: “Die Maschine wählt das Farbspiel nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, um individuell den maximalen Entspannungseffekt zu erzeugen. Eine manuelle Anpassung ist nicht nötig.” Warnung: “Kann zu unvorhergesheen Kreativitätsschüben führen.”

 

Cornelia Hesses “Dream Machine”

Das Thema Restlicht thematisiert sie außerdem in den gerahmten Arbeiten aus weißem und schwarzem Papier in Epoxidharz.

 

Papier in Epoxy

 

Einmal über die Straße gegangen in den wunderbaren Heimrathhof, in dem Elisabeth und Fritz Güllich wieder als Gäste ausstellen. Der ehemalige Pferdestall bietet eine ideale Ausstellungsfläche für die manchmal allenfalls eine Landschaft erahnen lassenden, nicht figürlichen Bilder von Elisabeth Güllich und die kleinen Keramikarbeiten ihres Mannes Fritz Güllich.

 

Acryl auf Leinwand, ohne Titel, von Elisabeth Güllich

 

Die alte Pferdetränke umgenutzt für Kunst: “Atmen” war der Grundgedanke für dieses Werk von Elisabeth Güllich

Fritz Güllich zeigt diverste Töpferarbeiten, darunter  in eigenen Körbchen schlafende Tiere. Der Biber und der Oktopus waren bereits verkauft.

 

Ratz, schnarch: Tiger, Biber, Ochse, Oktopus

Zurück in die Oberlandstraße: Menschen, die das Leben in der Gemeinde Berg maßgeblich geprägt haben, porträtierte Andreas Huber diesmal – mit wenig Licht – und zeigte sie in seinem Atelier am zweiten Wochenende. Vom Pfarrer bis zum Altbürgermeister, von der Landwirtin bis zur Künstlerin präsentiert er elf Männer und sechs Frauen in wunderschönen Aufnahmen.

 

Porträts von Andreas Huber

Juschi Bannaski konnte ihr Atelier leider nicht wie geplant öffnen,  aber in derselben Straße waren Bilder von dem diesjährigen Gast Jozef Melicherčík in seinem Privathaus zu sehen. Sein Atelier hat er im Münchner Osten in der Wieder Fabrik. Wie wir zufällig erfuhren, hatte er vor vielen Jahren ein gemeinsames Atelier in Schwabing mit Roman Wörndl, Juschi Bannaskis Mann – und in der Martinsholzer Straße begegneten sie sich beim Spazierengehen nach all der Zeit wieder – eine schöne Begebenheit!

Percha – Restlicht oder Dämmerung

Bei allen anderen Berger und Nicht-Berger Künstlerinnen und Künstlern müssen wir uns entschuldigen – wir haben es dieses Jahr nicht nach Irschenhausen und Wolfratshausen geschafft. Aus Münsing, wo Ruth Kohler und Michael Eckel als Gäste ausstellten, können wir zumindest ein Foto beitragen:

 

Ruth Kohler links, Michael Eckle rechts (Foto: Elke  Grundmann)

 

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