Am 24.03 wurde im Landschulheim Kempfenhausen das Blockheizkraftwerk (BHKW) im Betrieb genommen. Hierzu führten wir ein Interview mit dem Direktor Martin Liebl.
QUH: Herr Liebl der Zweckverband der bayrischen Landschulheime hat sich für den Bau eines BHKWs im Landschulheim Kempfenhausen entschieden. Was waren die Gründe für diese Entscheidung?
OStD Liebl: Schon seit Längerem ist der Zweckverband Bayerische Landschulheime als Träger des Landschulheimes Kempfenhausen bestrebt, die Energieversorgung seiner Schulen verstärkt nach ökologischen Gesichtspunkten zu gestalten. Bei einem Teil des Kempfenhausener Heizsystems standen ohnehin Investitionen an, so dass sich Schulträger und Schulleitung natürlich auch die Frage gestellt haben, wie die Versorgung der Gebäude mit Wärme und Strom effizienter gestaltet werden könnte. Diesem Ziel sind wir nun einen großen Schritt näher gekommen. Die von einem Industriemotor im BHKW erzeugte Wärme deckt rund ein Drittel unseres jährlichen Bedarfs. Gleichzeitig erzeugt ein integrierter Generator Strom, der fast genau dem Verbrauch des Landschulheims entspricht. Überschüssige Energie wird wieder in das öffentliche Netz eingespeist. Bis zu 40 Prozent CO2 lassen sich so im Vergleich zur getrennten Erzeugung in einem Standard-Heizkessel und Großkraftwerk einsparen.
QUH: Ein BHKW erzeugt Wärme und Strom durch Kraft-Wärme-Kopplung. Wie hoch ist die elektrische Leistung des BHKW?
OStD Liebl: Das BHKW leistet im Dauerbetrieb 47 kw.
QUH: Das LSHK besteht aus mehreren Gebäuden. Wird die erzeugte Wärme in allen Gebäuden verwendet oder muss noch zusätzliche Wärme erzeugt werden?
OStD Liebl: Die erzeugte Wärme wird in das schuleigene Nahwärmenetz eingespeist und so zu sämtlichen Gebäuden der Schulanlage geleitet. Das BHKW deckt die Grundlast an Wärme ab. Im Sommer ist das völlig ausreichend. Zu Spitzenverbrauchszeiten an Heiz- und Brauchwasser werden die konventionellen Heizkessel zugeschaltet.
QUH: Mit welchen Brennstoffen wird das BHKW betrieben?
OStD Liebl: Mit Erdgas. Es kann aber auf Biogas umgestellt werden, wenn dieser Brennstoff einmal im Raum Starnberg verfügbar ist.
QUH: Gibt es eine Schätzung wann sich die Investitionskosten für das BHKW amortisiert haben werden?
OStD Liebl: Genaue Schätzung sind mir nicht bekannt, aber die Investition macht sich relativ schnell bezahlt. Der Schulträger spart gegenüber der bisherigen Situation jährlich etwa 20.000,– € an Energiekosten.
Herr Liebl wir danken Ihnen für das Gespräch.