Christian Ebert ist Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kempfenhausen. Derzeit ist er wegen des Sonnwendfeuers, das vom Veranstalter, nämlich der Feuerwehr “gelöscht” werden musste, sehr gefragt. War das Feuer außer Kontrolle geraten oder lässt es sich gar als “Brandschutzerziehung” begreifen? – Wir sprachen mit dem zuständigen Kommandanten.
QUH: Christian, war das Feuer wirklich außer Kontrolle?
Christian Ebert: Zuerst einmal: Das Feuer musste nicht gelöscht werden, sonst wäre es ja aus gewesen … es musste nur etwas eingebremst werden, um den Funkenflug einzudämmen.Das Feuer war zu keinem Zeitpunkt außer Kontrolle.
“Das Feuer war zu keinem Zeitpunkt außer Kontrolle.” Das Sonnwendfeuer in Kempfenhausen
QUH: Hätte man es vielleicht besser gar nicht anzünden sollen?
Christian Ebert: Als es entzündet wurde, ging eine sanfte Brise. Erst als es brannte, kamen kurze Böen, die aber niemand erahnen konnte.
QUH: Ihr habt sicherheitshalber die Bar räumen lassen?
Christian Ebert: Die Bar wurde für 20 min geräumt, um den Gästen Funken und Rauch zu ersparen. Es ging ebenfalls keinerlei Gefahr davon aus. Es ist ein großes Feuer, aber auch nur ein Feuer …
“… ein großes Feuer, aber auch nur ein Feuer … ” – die Feuerwehr greift ein
QUH: Nicht nur Kinder haben im Angesicht der Urgewalt des Feuers einen Riesenschreck bekommen. Bestand denn Gefahr?
Christian Ebert: Kinder und Erwachsene haben ja als Laien wenige Eindrücke, was Feuer und deren Gefahren angeht, da wirkt es schnell außer Kontrolle und bedrohlich. aus Sicht der Brandschutzerziehung ist dieser hinterlassene Eindruck ein wichtiger in den Augen der Kinder.
QUH: Wie kam es, dass die Flammen so weit loderten?
Christian Ebert: Die Flammen loderten, wie es sich gehört – nur trieb der Wind die Flammen kurzzeitig schräg nach oben. Da aber der Abschnitt um das Feuer schon vorher abgesperrt war, bestand keinerlei Gefährdung.
QUH: Wird es für nächstes Jahre andere Regelungen oder Maßnahmen geben?
Christian Ebert: Strengere Auflagen sind nicht erforderlich, da die Feuerwehr zu jedem Zeitpunkt der Herr der Lage war.
“…. zu jedem Zeitpunkt der Herr der Lage.” – Die Feuerwehr Kempfenhausen am eigenen Feuerherd.
QUH: Wie ging es dir persönlich dabei?
Christian Ebert: Ich als Veranstalter, Kommandant und Jugendwart bin nicht aus der Fassung geraten da es Routine ist mit Feuer und Flamme umzugehen, ich als Brandschutzerzieher kenne die Gefahren und selbst die Jugendfeuerwehr ist routiniert im Umgang mit Feuer und Flamme aufgrund zahlreicher Löschpraktiken.
Das Engagement der jungen Mannschaft muss gelobt werden da das Event stets verantwortungsbewusst durchgeführt wurde. Insbesondere was die Betreuung der Gäste betraf, die den Heimweg nicht mehr von selbst antreten konnten. Wir in Kempfenhausen sind stolz, eine Veranstaltung ohne Schlägereien, Sicherheitsdienste und dergleichen abzuhalten. Das beweist wiederum die enge Zusammenarbeit mit Gemeinde, Behörden und Co.
QUH: Vielen Dank für das Interview!
(Photos: der Hirte)
Sehr geehrter QUH Block, vielen Dank für dieses Interview. Ich finde es erstaunlich wie hier von Herrn Ebert alles heruntergespielt wird. Durch den Funkenflug war sehr wohl sehr viel in Gefahr. Punkt 1: Es war Glücksache das nicht mehr passiert ist. Es war wohl auch der Uhrzeit geschuldet, dass die Gäste noch so nüchtern und aufmerksam wahren, dass sie alle normal reagiert haben. Punkt 2: Das hier keinerlei Sicherheitsauflagen durch die Gemeinde gemacht werden, ist wie immer, mit zweierlei Maß der Gemeindeverwaltung gemessen. Veranstalten die Burschen (Ausnahme Farchach) etwas werden immer Sicherheitsdienste verlangt. Macht die Feuerwehr was passt es schon. Bayernweit sind diverse feuer abgesagt worden, aber Kempfenhausen an einer offenen Hanglange zum See ist ja “sooooooooooooo sicher”…. und dann diese Interview…. Weiß Herr Ebert von was er redet, außer von Glück???!!!
Ich denke schon das die Feuerwehr und sowohl auch Herr Ebert sich bestens dazu eignen ein Sonnwendfeuer zu veranstalten.
Das Feuer war zu keinem Zeitpunkt außer Kontrolle ….nur der Funkenflug musste gebremst werden aber auch nur damit die teuren Jacken unserer Berger Fachkommentatoren keinen Schaden nehmen.
Sie eussern sich hier im Blog, warum sagen Sie es nicht selbst dem Kommandanten Ebert ?
Ich fände es auch einfach einmal angebracht, der Kempfenhausener Feuerwehr und Herrn Ebert, sowie den vielen Jugendlichen und Kindern, die dieses Fest ehrenamtlich ausrichten zu danken. In Kempfenhausen gibt es wenige Vereine, die Feuerwehr engagiert sich weit über das normale hinaus für die Jugend und schafft so Aktivitäten im Team auch schon für Kinder.
Das Fest ist eine der wenigen Veranstaltungen in KHS und in die Vorbereitung wird sehr viel Zeit und Energie investiert. Solche Dinge werden oft einfach so hingenommen und “konsumiert”, es sind aber Menschen, die das ehrenamntlich tun und in ihrer Freizeit. Ohne solche Menschen läge das Gemeindeleben brach….