Dr. Andreas Ammer

Autor, Journalist, 59 Jahre
verheiratet, 2 Kinder
QUH-Gemeinderat
Ehemaliger erster Vorsitzender der QUH
Querdenker und Impulsgeber
Initiator der Oskar-Maria-Graf-Tage
Diesmal ändert sich alles.

Listenplatz 3

Neun Fragen an Dr. Andreas Ammer:

Andy, du bist sehr viel unterwegs. Fehlst du oft zur Gemeinderatsitzung?

Für mein Dafürhalten viel zu oft. Offenbar hat der Bürgermeister meinen Terminkalender gehackt. (lacht) Wenn ich da bin, fallen gelegentlich Sitzungen aus und Sondersitzungen werden extra anberaumt, wenn ich nicht da bin, so wie bei der wichtigen Haushaltssitzung zuletzt … Aber das Reisen ist Teil meiner Existenz, und ich glaube, dass meine Ratskollegen mich nicht allzu sehr vermissen, wahrscheinlich sind manche sogar froh, wenn ich nicht da bin.

Bist du das enfant terrible im Rat?

Das wäre ja schrecklich. Ich trete, wie die meisten Qühe, für meine Meinung ein. OK, die ist oft nicht auf Ratslinie. Aber gegen meinen sonstigen Habitus trage ich im Gemeinderat immer Jackett, sozusagen aus Achtung vor dem Gremium. Nein, ich bin nicht das enfant terrible, ich bin ein ganz normaler, aber ein aktiver Gemeinderat.

Siehst du dich eher als Denker oder als Impulsgeber?

Ich denke ganz geradeaus. Ich denke viel über die Dinge nach und vertrete dann meine Meinung, zu der ich durch Nachdenken, Überlegen und Zuhören gekommen bin. Diese Meinung ist gelegentlich anders als die der anderen, die reagieren dann verquer… (lacht) Quer haben wir uns genannt, weil wir einen Querschnitt von Bürgern durch die gesamte Gemeinde vertreten.

Durch die Äußerung deiner Meinung gibst du Impulse…

Das ist ja das Wichtigste und leider auch mit das Einzige, was wir als Gemeinderäte geben können. So ein Gemeinderat hat viel weniger zu entscheiden als gemeinhin gedacht wird. Impulse haben wir von der QUH im Gemeinderat sehr viele gegeben.
Der Seeabstieg ist unsere Idee. Wir haben früher als alle anderen über erneuerbare Energie nachgedacht. Wir haben die QUH klimaneutral gestellt, da war von Greta noch nichts zu hören. Und manchmal geben wir nicht nur Impuls, sondern machen auch einfach: Den Skaterpark hätte es ohne uns nicht gegeben, bei den Windrädern waren wir die verlässlichste Kohorte des Bürgermeisters.
Der wichtigsten Impuls der QUH ist, dass das Gespräch im Gemeinderat transparenter geworden ist… und wenn etwas intransparent ist – wie jetzt gerade der Rathausneubau -, dann sprechen wir das laut an.

Ist Kommunalpolitik mühsam?

Politik ist generell mühsam. Man wird immer mehr angefeindet als gelobt. „Du Trottel, was habt ihr denn da schon wieder beschlossen“, hört man viel öfter als ein Lob. Andererseits: sein Haus in Ordnung zu halten, ist auch mühsam. Es ist meine Art von sozialem Engagement, dass ich mich hier in der Gemeinde politisch engagiere, fast täglich etwas über sie schreibe. Und das mache ich so ehrenamtlich nur hier in meiner Gemeinde Berg. Nicht in Starnberg, nicht in München, nicht in Bayern.

Was hast du in den letzten beiden Legislaturen gelernt?

Dass es in Berg fünf Feuerwehren braucht!

Auch zur dritten Kommunalwahl stehst du ganz oben auf der QUH-Liste. Was gefällt dir denn da?

Diesmal ändert sich alles. Die Hälfte der Gemeinderatsmitglieder wird neu sein. Es wird eine neue Bürgermeisterin geben. Diesmal ändert sich wirklich etwas und da will ich gerne nochmal dabei sein. Wir wollen den Schwund der Teilhabe der Bürger am politischen Leben stoppen. Die Leute sollen wieder zur Bürgerversammlung kommen, sie sollen teilhaben an der Gestaltung des neuen Rathauses, sie sollen Freude daran behalten, in Berg zu wohnen…

Wo ist in der Gemeinde also besonderer Bedarf?

Besonderer Bedarf besteht im Bereich der Wohnsituation, da hat die Gemeinde allerdings ziemlich wenig Einfluss. Wir wollen definitiv weiter für eine offene, transparente, fröhliche Gemeinde eintreten. Das Bayrische liebend in die Moderne überführen. Deswegen hoffen wir auch, dass der junge Allmannshauser Oberbursch Jonas Goercke mit uns in den Gemeinderat einziehen wird.

Mit welchem Buchstaben von QUH kannst du dich am besten identifizieren?

Die drei Begriffe reiben sich aneinander. Quer und heimatverbunden? Kann das sein? Ja! – Schön ist ja gerade der Akkord, der Dreiklang, das Flirren dieser drei Begriffe. Mir gefällt dieser Dreiklang.