André Weibrecht
Verkäufer, 54 Jahre
Berg
verheiratet, 2 Kinder
QUH-Schriftführer
Aus dem hohen Norden
Früher Vogel fängt den Wurm
Immer und überall
Bierbrauer
Listenplatz 8
Sechs Fragen an André Weibrecht:
Hi André, was ist dein Job bei der QUH?
Seit Tag Eins bin ich im Vorstand der QUH als Schriftführer – bei den großen Parteien sagt man Generalsekretär und das trifft es auch besser. Es ist zwar ein Haufen Arbeit, aber sie macht Spaß.
Ich freue mich über jedes neue Mitglied, zeigt es doch, dass wir etwas richtig machen. Und jedes neue Mitglied ist ein Gewinn für uns.
QUH ist eine Wählervereinigung, keine Partei? Was ist der Unterschied?
Auf kommunaler Ebene unterscheidet sich die Wählervereinigung nicht sehr von einer Partei. Die kommunalen Ableger der klassischen (Volks-) Parteien profitieren von den Bundes- und Landeszentralen in Bezug auf Budget und Wahlkampfunterstützung – da reicht das Verschicken des Kandidatennamens samt Foto und es flattern Hochglanzplakate und Slogans in die Ortsgruppe.
Rechtlich unterliegen die Parteien dem Parteiengesetz und bei Bundestagswahlen und Landtagswahlen ist der Parteienstatus erforderlich.
Spenden an Wählergruppen, die in der Regel als eingetragener Verein organisiert sind, sind ebenso steuerlich absetzbar wie Parteispenden (§34g EstG). Auf geht’s!
Erzähl mal, wie das damals los gegangen ist mit der QUH…
9 Gleichgesinnte haben die QUH vor 14 Jahren gegründet. Kunterbunt, aus allen politischen Lagern – rechts und links Außen nicht besetzt. Mittlerweile mit über 160 Mitgliedern sind wir längst über den Status des Familien-/Freundesvereins hinaus. 2006 war unser Leitspruch Demokratie braucht Alternative. Wir haben es nicht verstanden, dass alle anderen im Gemeinderat vertretenen Gruppierungen es nicht geschafft haben, einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl zu nominieren.
Was macht den Spirit aus?
Ich bin mir sicher, dass in keiner anderen Gruppierung so kontrovers diskutiert wird. Die politischen Grundeinstellungen untereinander sind so unterschiedlich, dass es immer wieder zu mitunter heftigen Diskussionen kommt, die meist zu einem für alle tragbaren – durchdachten – Ergebnis führen – und das macht Spaß!
Der größte Erfolg der QUH?
Durch unser Auftreten hat sich die politische Kultur im Ort verändert. Wir haben die Kommunalpolitik für die Bürger transparent gemacht. Täglich schauen 600 Bürger in unseren Blog. Bürgermeister, Gemeinderat und Parteien sind sensibilisiert.
Dass der Wahlkampf heute so aussieht, wie er ist, ist ebenfalls eine Auswirkung unserer Existenz und unseres Wirkens. Die Parteien sind motiviert sich selbst auf einem anderen Niveau darzustellen als bisher. Das tut der gesamten Gemeinde gut.
Wir haben auch das kulturelle Leben einem breiteren Publikum nahegebracht und nicht zuletzt hartnäckig für die Windräder, den Seeabstieg und vieles Andere erfolgreich gekämpft.
Die Parole des „Generalsekretärs“ für die Zukunft?
Zugegeben: der Bürgermeister hat am Ende seinen Job ganz ordentlich gemacht. Nicht zuletzt aber auch, weil wir als QUH aufgepasst haben, konstruktiv und lösungsorientiert kritisiert und mitgewirkt haben – Das machen wir gut. Und genau damit müssen wir weitermachen.
Zu häufig gibt es sie noch, die sogenannten alternativlosen Entscheidungen. Mit dem Rathausneubau droht uns die nächste.
Die Themen und Ziele aller zu Kommunalwahlen antretenden Gruppierungen unterscheiden sich meist nur unwesentlich – das liegt in der Natur der Dinge. Die Art und Weise, wie man sie angeht, hinterfragt und kommuniziert macht den Unterschied. Das ist unsere Stärke.