Der Schandfleck von Berg (Folge 2)

Das Starnberger Landratsamt hat jetzt – nachdem es ein geschlagenes Jahr lang in Berg einen Schandfleck sondergleichen betrieben hat – schriftllich seine Pläne für eine Neugestaltung für das ehemalige Flüchtlingsgrundstück am Kreisel bekanntgegeben. Nachdem CSU-Landrat Roth (der von Berg 4,3 Millionen Kreisumlage einstreicht) im Mai (!) bei der Bürgerversammlung versprochen hatte, dass das Landratsamt hier tätig werden würde, ist monatelang so gut wie nichts passiert, außer dass ein paar Zelte abgeholt wurden. Jetzt also die Veröffentlichung der Pläne, stilecht für das Schlachtfeld am Huberfeld in Graffiti-Manier: Giftgrün auf Asphalt:

Giftgrün ist die Hoffung: Granit neu / Asphalt bleibt (Graffity am ehem. Flüchtlingsgrundstück)

Auf dem Gelände selbst ist es mit viel gärtnerischer Mühe gelungen, einheimische Gehölze anzusiedeln, die dem Gelände stellenweise einen geradezu heimeligen Charakter verleihen:

Früher hieß das: Unterm Pflaster liegt der Strand

Auch die Kunst kommt auf dem Gelände nicht zu kurz: Eine eindrucksvolle Installation am Straßenrand gemahnt die Autofahrer auf ihrem mühsamen Weg zur Arbeit, dass Zäune und Mauern nie von Dauer sind.

Mr. Roth, tear down this wall!

Und auf dem Gelände selbst zeigen kunstvolle Installationen, wie der ersehnte Seeabstieg in Berg aussehen könnte. Stimmungsvoll führen wärmedämmende Elemente den Blick hinunter in die dreckigen Fluten der Pfützen:

Sondermülldeponie Huberfeld

Ja, manchmal sollte man auch CSU-Politiker an ihren Worten messen: Am 18 Mai versprach Landrat Roth bei der Bürgerversammlung in der Post Abhilfe. Jedem Privatpächter, der in der Ortsmitte solchen Müll ablegen würde. würde die Politik – zu Recht – in seine Schranken weisen. Wann kommt endlich eine Obergrenze für den Müll, den die Politik in einem Dorf hinterlassen darf?

Ich schäme mich auch! … Es ist kein ansehnliches Bild … wann kommt das endlich weg.” CSU-Landrat Roth am 18.5. in Berg

Kommentieren (2)

  1. Gast
    9. Oktober 2017 um 10:55

    Ich fände es schön, wenn die damaligen Bewohner vielleicht mal ein Ramadan in ihrer ehemaligen Bleibe veranstalten können. Der Müll, der dort lagert, ist definitiv nicht nur Müll von umliegenden Anwohnern sondern auch Überbleibsel der damaligen Zelte und Bleibe unserer Asylsuchenden.

  2. Gast
    11. Oktober 2017 um 10:11

    Ob das rechtlich zumutbar ist?